Zehnkampf: Kaul in Götzis auf Platz vier, Warner gewinnt
GÖTZIS (SID) - Zehnkämpfer Niklas Kaul (Mainz) hat beim prestigeträchtigen Mehrkampfmeeting in Götzis das Podium knapp verpasst. Die 21 Jahre alte deutsche Zukunftshoffnung kämpfte sich mit einer persönlichen Bestleistung von 8336 Punkten auf Platz vier, der EM-Vierte von Berlin erreichte zudem die Norm (8200) für die WM in Katar (27. September bis 6. Oktober). Den Sieg holte sich zum vierten Mal in Folge der Kanadier Damian Warner mit 8711 Punkten.
Der WM-Dritte Kai Kazmirek (Neuwied/8224) wurde Sechster, knapp vor Tim Nowak (8209), der die WM-Norm ebenfalls überbot. Manuel Eitel (8128) als Neunter und Mathias Brugger (alle Ulm/8060) auf Platz elf rundeten ein gutes deutsches Mannschaftsergebnis ab.
Bei den Frauen landete Siebenkampf-Vizeweltmeisterin Carolin Schäfer (Frankfurt) mit 6426 Punkten auf Platz vier. „Im Endeffekt bin ich jetzt richtig stolz“, sagte Schäfer, die sich auch über die OlympiaNorm freute. Sophie Weißenberg (Neubrandenburg) wurde Achte und verpasste mit einer persönlichen Bestleistung von 6293 Punkten die WM-Norm (6300) hauchdünn. Den Sieg holte sich die britische Vize-Europameisterin Katarina JohnsonThompson überlegen mit 6813 Punkten (Weltjahresbestleistung).
Weltrekordhalter und Weltmeister Kevin Mayer (Frankreich) war bei den Männern ebenso wie Europameister Arthur Abele (Ulm/Fußprobleme) nicht am Start. Der OlympiaDritte Warner, der den insgesamt fünften Triumph in Götzis feierte und eine Weltjahresbestleistung aufstellte, hatte gleich zum Auftakt für Aufsehen gesorgt. Der 29-Jährige stellte über 100 Meter in 10,12 Sekunden einen Zehnkampf-Weltrekord auf, nie zuvor war ein Athlet in einem Zehnkampf über die kurze Sprintstrecke schneller. Das Comeback von Vizeweltmeister Rico Freimuth (Halle/Saale) missglückte hingegen völlig. Der 31-Jährige gab bereits am Samstag nach dem Kugelstoßen auf, nach enttäuschenden 13,19 Metern verließ Freimuth nach drei Disziplinen wortlos das Stadion. Freimuth war im Vorjahr in Götzis nach sieben Disziplinen ausgestiegen – wegen „mentaler Müdigkeit“.