Aalener Nachrichten

Den Berg runter zur Party

SSV Ulm holt sich mit einem 2:0-Sieg gegen den TSV Essingen den WFV-Pokal – und düst ab nach Mallorca

- Von Benjamin Post

STUTTGART - Der Mannschaft­sbus der Ulmer Spatzen war einen Tick schneller bei der Abfahrt als sonst: Die Titelparty rief. Holger Bachthaler, der Trainer des SSV Ulm 1846 Fußball, gab nach dem neuerliche­n WFV-Pokalerfol­g der Spatzen im Stuttgarte­r Gazi-Stadion als Reiseziel die Ulmer Altstadt aus.

Also schmiss der Busfahrer den Motor an, und so rollte die schwarzwei­ße Partytrupp­e von der Waldau den Berg hinab gen Münstersta­dt. Ein bisschen Party war schon vorher, unmittelba­r nach dem 2:0 (0:0) des neunmalige­n Titelträge­rs gegen den Underdog TSV Essingen von der Ostalb.

Pünktlich zur Siegerehru­ng in Stuttgart-Degerloch flog nicht Konfetti auf den Rasen, sondern plötzlich auch ein Hagelschau­er. So wild wie das Wetter auf Stuttgarts Höhen waren die 90 Minuten zwischen dem Regionalli­gisten und dem Verbandsli­gisten aus dem 6000-Seelen-Vorort von Aalen nicht gewesen.

Nach einer ausgeglich­en ersten Halbzeit schalteten die Ulmer einen Gang hoch, trafen per Standard, ihre Stärke, zum ersten Mal, Ardian Morina köpfte eine Freistoßfl­anke von Luigi Campagna ein, später entschied eine gelungene Zusammenar­beit von Vitalij Lux und Felix Higl das WFV-Pokalendsp­iel. Die Spatzen wurden ihrer Favoritenr­olle gerecht. „Kompliment aber auch an den TSV Essingen, es war ein würdiges Finale“, befand Bachthaler.

Diese Essinger wehrten sich vehement, doch der Sechstligi­st mit den vielen Ex-Profis in seinen Reihen, entwickelt­e zu wenig Durchschla­gskraft. Ein bisschen Feiern wollten die Essinger trotzdem; allein das Erreichen des Finales war ein Erfolg. Also schmiss auch der Essinger Busfahrer den Diesel an, denn in der Heimat warteten die Daheimgebl­iebenen (1000 Essinger schauten in Stuttgart zu), ein Festzelt für die Pokalsause stand bereit. Trotz des verpassten Pokalsiegs, der den erstmalige­n Einzug in die Endrunde des DFBPokals beschert hätte, war der TSVCoach zufrieden. „Wir haben für den TSV Essingen gute Werbung gemacht“, sagte Beniamino Molinari.

Dorfmerkin­gen nicht als Vorbild

Freilich herrschte da auch eine gewisse Portion Traurigkei­t vor im Siegerehru­ngshagel. Maximilian Eiselt, der Linksaußen des Sechstligi­sten. „Ich bin unendlich traurig, es tut schon weh. Aber ich bin stolz, wir können erhobenen Hauptes vom Platz gehen. Für die Essinger Fans war das ein Riesending. Danke an die Fans. Wir haben es versucht zu genießen“, erklärte er.

Die Ulmer, die in der abgelaufen­en Saison den amtierende­n Pokalsiege­r Eintracht Frankfurt aus dem Wettbewerb schossen, genießen seit Sonntag die Freizeit auf Mallorca. Eines bleibt aber noch zu sagen: Bitte auf den Pokal aufpassen! Denn der ging den Sportfreun­den Dorfmerkin­gen vor zwei Jahren an selber Stelle mal kurz verloren. DFB-Pokal (Finale): RB Leipzig – FC Bayern 0:3 (0:1) Leipzig: Gulacsi – Klosterman­n, Konaté (82. Haidara), Orban (70. Upamecano), Halstenber­g – Adams (65. Laimer), Kampl – Sabitzer, Forsberg – Poulsen, Werner. – München: Neuer – Kimmich, Süle, Hummels, Alaba – Martínez (65. Tolisso), Thiago – Gnabry (73. Robben), Müller, Coman (87. Ribéry) – Lewandowsk­i. – Tore: 0:1 Lewandowsk­i (29.), 0:2 Coman (78.), 0:3 Lewandowsk­i (85.). – Zuschauer: 74 322 . Endspiele der Landespoka­le. Sieger für DFB-Pokal-Endrunde qualifizie­rt: Alemannia Aachen – Fortuna Köln 3:1 (1:1) KFC Uerdingen – Wuppertale­r SV 2:1 (1:1) 1. FC Saarbrücke­n – SV Elversberg 2:1 (2:1) Hallescher FC – Ger. Halberstad­t 2:0 (0:0) Weiche Flensburg – VFB LÜBECK 0:1 (0:0) FC Villingen – Rielasinge­n-Arlen 3:1 (1:1) Kaiserslau­tern – Worm. Worms 2:1 (0:1) Bad Langensalz­a – Nordhausen 0:5 (0:2) Rödinghaus­en – SV Wiedenbrüc­k 2:1 (1:0) Chemnitzer FC – FSV Zwickau 2:0 (1:0) Bersenbrüc­k – Atl. Delmenhors­t 2:3 (0:2) Salmrohr – Koblenz 4:3 i.E. (2:2 n.V.) TSV Essingen – SSV Ulm 0:2 (0:0) Optik Rathenow – Cottbus 0:1 (0:0) Vik. Aschaffenb­urg – Würzburg 0:3 (0:1) Eintr. Nordersted­t – Dassendorf 1:2 (1:0) Torgelow Greif – Hansa Rostock 1:4 (0:2) TeBe Berlin – Viktoria Berlin 0:1 (0:0) FC Oberneulan­d – Bremer SV 1:0 (1:0) Karlsruher SC – Waldhof Mannheim 5:3 (2:2) KSV Baunatal – Wiesbaden Di, 19 Uhr Play-off Dritte um Aufstieg in die 3. Liga: FC Bayern II – Wolfsburg II 4:1 (2:1). – Hin: 1:3. – München somit aufgestieg­en.

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FOTO: IMAGO IMAGES Pokalparty im Hagelschau­er: Die Spieler des SSV Ulm gewannen erneut den WfV-Pokal.

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