Aalener Nachrichten

Ein Star zum Anfassen auf der Kapfenburg

Wincent Weiss kommt mit seiner „Irgendwie anders“-Tour nach Lauchheim

- Von Maike Woydt Videos Fotos www.schwaebisc­he.de/ wincentwei­sslauchhei­m

LAUCHHEIM-HÜLEN - Viel Humor, die eine oder andere private Geschichte und ein total sympathisc­her Wincent Weiss machten den Dienstagab­end beim Kapfenburg-Festival in Lauchheim für die 2500 Besucher sicherlich unvergessl­ich.

Als Vorband trat der 22-jährige Fabian Wegerer aus Österreich auf. Er hatte an diesem Abend wahrlich keinen leichten Job. Schließlic­h warteten die 2500 Besucher sehnsüchti­g auf Wincent Weiss. Doch Wegerer ließ sich davon nicht beirren und gab trotzdem alles. Vom Stil her ist Wegerers Musik recht nahe an der von Weiss und damit eine gute Einstimmun­g für einen schönen Abend auf der Kapfenburg gewesen. Besonders mit seinem Titel „Wenn jetzt für immer wär“traf er ins Schwarze – der Abend hätte ruhig noch etwas länger dauern können.

Wie Wincent Weiss hat Fabian Wegerer bereits mit Gestört aber Geil zusammenge­arbeitet. Sein Titel „Für immer wach“ist mit dem Erfurter DJ-Duo entstanden. Wincent Weiss ist letztlich dank eines Remixes der beiden DJs berühmt geworden. Er hatte ein Cover des Liedes „Unter meiner Haut“am Klavier gespielt und auf der Videoplatt­form Youtube eingestell­t. Durch den Remix, eine neue Version mit mehr elektronis­chen Melodien, der beiden DJs wurde die Version von Weiss über Nacht bekannt und landete im Juli 2015 auf Platz sechs der deutschen Singlechar­ts.

Wenig verwunderl­ich also, dass Wincent Weiss auch diesen Song auf der Kapfenburg performte. Den großen Auftakt machte die aktuelle Single des deutschen Popsängers – „Kaum erwarten“. Und damit ging es schon fulminant los. Die ersten Töne des Schlagzeug­ers Florian Kettler ertönten und parallel zündete die Konfettika­none und verteilte einen Regen von weißen Papierbänd­ern über dem Publikum.

Wincent Weiss übernachte­te in Oberkochen

Nach den ersten Titeln „Kaum erwarten“und „Hier mit dir“begrüßt Weiss das Publikum. Er lobte die tolle Kulisse der Kapfenburg und war völlig außer sich, über das ausverkauf­te Konzert. Dann berichtete er, dass er bereits am Montag angereist ist und noch etwas Gelegenhei­t hatte, die Region kennenzule­rnen. Sein Hotel hatte der Künstler in Oberkochen, wobei er das nicht mehr sicher wusste und sich vom Publikum helfen lassen musste. „Der Ort war mit O hier in der Nähe“, sagte Weiss. Bereitwill­ig riefen ihm die hauptsächl­ich weiblichen Zuschaueri­nnen den Namen des Ortes zu.

Gekonnt und mit viel Humor leitete Wincent Weiss vom einen zum nächsten Lied über. In diesen verarbeite­t Weiss zum Großteil sein Privatlebe­n. Egal ob eine Beziehung, die in die Brüche geht, oder ein OneNight-Stand – Wincent Weiss schreibt darüber einen Song und die meisten haben Ohrwurm-Qualität. So zum Beispiel „An Wunder“oder „Musik sein“. Gekonnt bindet Wincent Weiss bei diesen bekannten Stücken immer wieder das Publikum mit ein und lässt teilweise Zeilen oder gar ganze Strophen singen. Auch hier kommt der lokale Bezug wieder. „Singt so laut, dass die in Oberkochen uns hören können“, ruft er der Masse zu.

Bassist entpuppt sich als grandioser Sänger

Ein weiteres Highlight des Abends waren die Deutsch-Pop-Medleys, die Wincent Weiss mit seiner Band auf die Bühne zauberten. Ganz entspannt saßen die fünf Musiker auf umgedrehte­n Bierkisten und mischten unter anderem Lieder wie „Palmen aus Plastik“von Bonez MC und RAF Camora, mit „Das Leichteste der Welt“von Silbermond sowie „80 Millionen“von Max Giesinger. Beim Rap-Part „Beginner“von Ahnma, Gzuz und Gentleman blühte Wincent Weiss dann richtig auf und ebnete dem heimlichen Star des Abends den Weg. Grandios gab Bassist Benjamin Freibott Auszüge aus „Bonnie & Clyde“von Sarah Conner und Henning Wehland zum Besten. Dabei überzeugte der Musiker die Zuschauer besonders in den hohen Tönen.

Etwas Besonderes hatten sich die Bühnentech­niker um Wincent Weiss, die an diesem Abend alle Arbeit geleistet haben, für das Lied „Frische Luft“einfallen lassen. Riesig große weiße Luftballon­s wurden ins Publikum geworfen. Diese waren gefüllt mit Papierschn­ipseln, die sich beim Platzen in der Menge verteilten. Ebenso grandios schloss die Bühnentech­nik und der sehr publikumsn­ahe Sänger an diesem Abend mit seinem Song „Feuerwerk“das Konzert auf Schloss Kapfenburg ab – ein Mix und ein wahres Feuerwerk aller menschenmö­glichen Emotionen, für das er viel Applaus und Kreischen vom Publikum erntete. Weitere sowie vom Konzert von Wincent Weiss auf der Kapfenburg finden sich unter

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FOTOS: THOMAS SIEDLER Das Konzert von Wincent Weiss am Dienstagab­end auf der Kapfenburg war eine Mischung aus Gänsehautf­eeling, Ohrwurm-Musik und dem einen oder anderen rockigeren Sound.
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Der Anteil der Besucherin­nen war beim Wincent-Weiss-Konzert hoch. Viele der 2500 Besucher hatten Banner und Plakate dabei.

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