Ein Star zum Anfassen auf der Kapfenburg
Wincent Weiss kommt mit seiner „Irgendwie anders“-Tour nach Lauchheim
LAUCHHEIM-HÜLEN - Viel Humor, die eine oder andere private Geschichte und ein total sympathischer Wincent Weiss machten den Dienstagabend beim Kapfenburg-Festival in Lauchheim für die 2500 Besucher sicherlich unvergesslich.
Als Vorband trat der 22-jährige Fabian Wegerer aus Österreich auf. Er hatte an diesem Abend wahrlich keinen leichten Job. Schließlich warteten die 2500 Besucher sehnsüchtig auf Wincent Weiss. Doch Wegerer ließ sich davon nicht beirren und gab trotzdem alles. Vom Stil her ist Wegerers Musik recht nahe an der von Weiss und damit eine gute Einstimmung für einen schönen Abend auf der Kapfenburg gewesen. Besonders mit seinem Titel „Wenn jetzt für immer wär“traf er ins Schwarze – der Abend hätte ruhig noch etwas länger dauern können.
Wie Wincent Weiss hat Fabian Wegerer bereits mit Gestört aber Geil zusammengearbeitet. Sein Titel „Für immer wach“ist mit dem Erfurter DJ-Duo entstanden. Wincent Weiss ist letztlich dank eines Remixes der beiden DJs berühmt geworden. Er hatte ein Cover des Liedes „Unter meiner Haut“am Klavier gespielt und auf der Videoplattform Youtube eingestellt. Durch den Remix, eine neue Version mit mehr elektronischen Melodien, der beiden DJs wurde die Version von Weiss über Nacht bekannt und landete im Juli 2015 auf Platz sechs der deutschen Singlecharts.
Wenig verwunderlich also, dass Wincent Weiss auch diesen Song auf der Kapfenburg performte. Den großen Auftakt machte die aktuelle Single des deutschen Popsängers – „Kaum erwarten“. Und damit ging es schon fulminant los. Die ersten Töne des Schlagzeugers Florian Kettler ertönten und parallel zündete die Konfettikanone und verteilte einen Regen von weißen Papierbändern über dem Publikum.
Wincent Weiss übernachtete in Oberkochen
Nach den ersten Titeln „Kaum erwarten“und „Hier mit dir“begrüßt Weiss das Publikum. Er lobte die tolle Kulisse der Kapfenburg und war völlig außer sich, über das ausverkaufte Konzert. Dann berichtete er, dass er bereits am Montag angereist ist und noch etwas Gelegenheit hatte, die Region kennenzulernen. Sein Hotel hatte der Künstler in Oberkochen, wobei er das nicht mehr sicher wusste und sich vom Publikum helfen lassen musste. „Der Ort war mit O hier in der Nähe“, sagte Weiss. Bereitwillig riefen ihm die hauptsächlich weiblichen Zuschauerinnen den Namen des Ortes zu.
Gekonnt und mit viel Humor leitete Wincent Weiss vom einen zum nächsten Lied über. In diesen verarbeitet Weiss zum Großteil sein Privatleben. Egal ob eine Beziehung, die in die Brüche geht, oder ein OneNight-Stand – Wincent Weiss schreibt darüber einen Song und die meisten haben Ohrwurm-Qualität. So zum Beispiel „An Wunder“oder „Musik sein“. Gekonnt bindet Wincent Weiss bei diesen bekannten Stücken immer wieder das Publikum mit ein und lässt teilweise Zeilen oder gar ganze Strophen singen. Auch hier kommt der lokale Bezug wieder. „Singt so laut, dass die in Oberkochen uns hören können“, ruft er der Masse zu.
Bassist entpuppt sich als grandioser Sänger
Ein weiteres Highlight des Abends waren die Deutsch-Pop-Medleys, die Wincent Weiss mit seiner Band auf die Bühne zauberten. Ganz entspannt saßen die fünf Musiker auf umgedrehten Bierkisten und mischten unter anderem Lieder wie „Palmen aus Plastik“von Bonez MC und RAF Camora, mit „Das Leichteste der Welt“von Silbermond sowie „80 Millionen“von Max Giesinger. Beim Rap-Part „Beginner“von Ahnma, Gzuz und Gentleman blühte Wincent Weiss dann richtig auf und ebnete dem heimlichen Star des Abends den Weg. Grandios gab Bassist Benjamin Freibott Auszüge aus „Bonnie & Clyde“von Sarah Conner und Henning Wehland zum Besten. Dabei überzeugte der Musiker die Zuschauer besonders in den hohen Tönen.
Etwas Besonderes hatten sich die Bühnentechniker um Wincent Weiss, die an diesem Abend alle Arbeit geleistet haben, für das Lied „Frische Luft“einfallen lassen. Riesig große weiße Luftballons wurden ins Publikum geworfen. Diese waren gefüllt mit Papierschnipseln, die sich beim Platzen in der Menge verteilten. Ebenso grandios schloss die Bühnentechnik und der sehr publikumsnahe Sänger an diesem Abend mit seinem Song „Feuerwerk“das Konzert auf Schloss Kapfenburg ab – ein Mix und ein wahres Feuerwerk aller menschenmöglichen Emotionen, für das er viel Applaus und Kreischen vom Publikum erntete. Weitere sowie vom Konzert von Wincent Weiss auf der Kapfenburg finden sich unter