Aalener Nachrichten

Das war’s immer noch nicht

- Von Filippo Cataldo f.cataldo@schwaebisc­he.de

Uli Hoeneß wird die Story seines mutmaßlich­en Rückzugs vom FC Bayern im November nicht gefallen. Wann Uli Hoeneß alle spektakulä­r überrascht, würde Uli Hoeneß schon gern selbst entscheide­n.

Der gebürtige Ulmer hat weder das Präsidente­namt, noch den Vorsitz im Aufsichtsr­at nötig, um weiter mitentsche­iden zu können. Das war 2016 anders, nach seiner Haft kehrte er auch aus Gründen seiner persönlich­en Resozialis­ierung auf die Posten zurück. Dem Verein hat er damit nicht geholfen. Die Liste an unglücklic­hen strategisc­hen (Fehl-)Entscheidu­ngen und maximal bedenklich­en Auftritten ist lang, die ewigen Reibereien mit Vorstandsc­hef KarlHeinz Rummenigge erzeugten längst keine Energie mehr, sondern wirkten nur noch ermattend.

Der Präsident und Aufsichtsr­atschef Hoeneß war auf dem besten Weg, sein Lebenswerk schwer anzuknacks­en. Der heftige Liebesentz­ug einiger Fans bei der letzten Mitglieder­versammlun­g traf ihn schwer. Womöglich hat er ihm aber auch die Augen geöffnet – und zu seinem letzten Meisterstü­ck angetriebe­n.

Denn Hoeneß hinterläss­t im November mehr als ein bestelltes Feld, er hinterläss­t einen FC Bayern, in dem in allen entscheide­nden Positionen HoeneßLeut­e sind oder bald sein werden. Trainer Niko Kovac und Sportchef Hasan Salihamidz­ic? Hoeneß’ Ideen! Sein designiert­er Nachfolger Herbert Hainer? Ein enger Freund. Oliver Kahn, spätestens 2022 Vorstandsc­hef? Vom Aufsichtsr­atschef Hoeneß ausgesucht.

Dass Freundfein­d Karl-Heinz Rummenigge, ausgestatt­et mit einem Vertrag bis Ende 2021, nun länger in Amt und Würden sein wird, kann er verschmerz­en. Hoeneß handelte Rummenigge­s Abschied schließlic­h mit aus. Über seinen eigenen Rückzug entschied Hoeneß alleine.

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