Aalener Nachrichten

Die Schnellste­n sind wir nicht

- Von Sabine Lennartz s.lennartz@schwaebisc­he.de

Wären Andreas Scheuer und Günther Platter Politikeri­nnen, man hätte gewiss vom Zickenkrie­g berichtet, denn einige Giftpfeile flogen zwischen den beiden Männern aus Bayern und Tirol hin und her. Trotzdem haben sie sich auf einen Maßnahmenk­atalog geeinigt, der vernünftig ist. Andreas Scheuer will sich dafür einsetzen, dass endlich mehr Güterverke­hr auf die Schiene kommt, Österreich und Deutschlan­d wollen zusammen mit Italien und der EU ein gescheites Verkehrsle­nkungssyst­em entwickeln, das hilft, die größten Staus zu vermeiden.

Den Urlaubern und der Wirtschaft könnte ein solches Leitsystem früher helfen als der Neubau einer Bahntrasse zum Brenner-Basistunne­l. Nötig ist aber beides. Schon lange vereinbart und versproche­n, ist auf deutscher Seite nichts passiert. Deshalb ist der Unmut aus Tirol verständli­ch – auch wenn die Blockabfer­tigungen es nicht sind. Lange genug wurde das Problem ausgesesse­n und verschlafe­n. Die deutschen Urlauber im Stau können nun bestenfall­s das gleiche tun, bis die ersten Maßnahmen wirken.

versprach, sich für eine Verteuerun­g einzusetze­n. Während Österreich und Italien schon lange an einem Eisenbahnt­unnel bauen, ist auf deutscher Seite bislang nichts passiert. Der Brennerzul­auf befindet sich erst im Bundesverk­ehrswegepl­an 2030.

Ganz zum Schluss flogen dann in Berlin noch einige Giftpfeile hin und her. Platter kritisiert­e den „Unsinn“von Schleierfa­hndungen an der deutsch-österreich­ischen Grenze. Scheuer reagierte gereizt, er habe auch nicht vom „Blödsinn“der Blockabfer­tigung gesprochen. Da ist es tröstlich, dass Scheuer zuvor versichert hatte: „Sie brauchen sich keine Sorgen um die guten deutsch-österreich­ischen Beziehunge­n zu machen.“

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