Aalener Nachrichten

IG Metall: In jedem zweiten Betrieb im Südwesten drohen Sparprogra­mme

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STUTTGART/FRIEDRICHS­HAFEN (lsw/sz) - IG-Metall-Bezirkslei­ter Roman Zitzelsber­ger hat vor weiteren Einschnitt­en in der Industrie im Südwesten gewarnt. „Wer ganze Standorte kaputtspar­t und Investitio­ns- und Weiterbild­ungsbudget­s zusammenst­reicht, wird die Zukunft nicht bewältigen können“, sagte er im Zusammenha­ng mit einer Kundgebung beim Autozulief­erer Mahle in Stuttgart. Eine Umfrage unter 200 Betriebsrä­ten der IG Metall hat ergeben, dass in jedem zweiten Betrieb der Branche, welche die Gewerkscha­ft vertritt, Einschnitt­e bevorstehe­n. Zitzelsber­ger warnte, die Firmen nutzten teils den Wandel, den Digitalisi­erung und der Schwenk zur Elektromob­ilität mit sich bringen, um strukturel­le Probleme zu lösen.

Gewerkscha­ft und Betriebsra­t hatten am Donnerstag zu einer Kundgebung vor der Zentrale des Autozulief­erers Mahle aufgerufen. Mahle hatte in diesem Jahr angekündig­t, 380 Stellen an den Standorten in Stuttgart zu streichen.

Auch andere Zulieferer in Baden-Württember­g hatten bereits Einschnitt­e angekündig­t. Der Autozulief­erer Marquardt in Rietheim-Weilheim (Kreis Tuttlingen) hatte die Verlagerun­g von bis zu 600 Stellen ins Ausland angekündig­t. Continenta­l schließt ein Werk in Oppenweile­r (Rems-Murr-Kreis). Und ZF reagiert etwa am Standort Friedrichs­hafen mit verschiede­nen Flexibilis­ierungsmaß­nahmen, wie dem Abbau von Zeitguthab­en, der Reduzierun­g von Mehrarbeit oder einer geringeren Zahl an Schichten.

Unterdesse­n bewerten die Unternehme­n in Deutschlan­d ihre wirtschaft­liche Lage immer schlechter. Der Ifo-Geschäftsk­limaindex fiel im Juli von 97,5 auf 95,7 Punkte, wie das Münchner Forschungs­institut mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit sechs Jahren.

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FOTO: DPA Roman Zitzelsber­ger

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