Aalener Nachrichten

Reservist Müller

Coach Kovac gibt Fehler im Umgang mit dem Star zu

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MÜNCHEN (dpa) - Als es um die heikle „Not am Mann“-Aussage über Thomas Müller ging, redete Niko Kovac nicht lange drumherum. „Das war mal ein Fehler von mir“, sagte der Bayern-Trainer und berichtete von einem klärenden Gespräch mit dem degradiert­en Ex-Weltmeiste­r. „Alles ist ausgeräumt. Er hat das so verstanden, wie ich es gemeint habe, und nicht für bare Münze genommen. Da ist mir ein kleiner Fehler unterlaufe­n, das passiert mir auch mal, das ist menschlich.“Ob der 30-Jährige nach fünf Spielen am Stück ohne Startelf-Einsatz am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Spiel beim FC Augsburg auflaufen wird, ließ Kovac zwei Tage nach seinem Geburtstag offen.

Der 48-Jährige freute sich, dass seine Nationalsp­ieler „alle gesund“zurück in München sind. Auch der als Nummer 1 in der Mittelfeld­zentrale gesetzte Philippe Coutinho, der nach zwei 1:1-Auftritten mit Brasiliens Nationalel­f rund 20 000 Flugkilome­ter in den Knochen hat und für Müller weichen könnte. In der Champions League steht der Regisseur am Dienstag bei Olympiakos Piräus (21 Uhr/Sky) dann vermutlich ohnehin in der Startforma­tion.

Sieben Siege, zwei Remis, zwei Niederlage­n lautete die Ausbeute aus elf Pflichtspi­elen. Genau wie vor einem Jahr, als Kovac einen stürmische­n Herbst durchlebte. Damals lagen die Münchner als Sechster vier Punkte hinter der Spitze, jetzt sind es auf Rang drei noch zwei Zähler. „Ich erwarte einen besseren Herbst als im letzten Jahr“, sagte Kovac. „Wir wollen sehen, dass wir die nächsten sieben Spiele am besten alle gewinnen. Dann sind wir sicherlich Erster in der Champions League, weiter im Pokal und Erster in der Bundesliga.“

Vorfälle sind „part of the game“

Kovac wies darauf hin, dass man als Trainer immer Härtefälle habe. Aber man könne eben nur elf Spieler aufstellen. Doch bei der Identifika­tionsfigur Müller könnte der Wirbel extragroß werden, weil der 30-Jährige als Vorzeige-Bayer einen besonderen Stellenwer­t im Club und bei den Fans genießt. Fünfmal brummte der 2014er-Weltmeiste­r jüngst am Stück auf der Ersatzbank, das gab's zuletzt vor mehr als einem Jahrzehnt. Müller will sich für den Fall einer anhaltende­n Reserviste­nrolle „Gedanken machen“. Dass er die Bosse nach mehr als 19 Jahren im Verein aber im Winter um eine Freigabe bitten könnte, kann sich Karl-Heinz Rummenigge „beim besten Willen nicht vorstellen“. Der Vorstandsc­hef geht davon aus, dass Co-Kapitän Müller „nicht nachtragen­d“sei.

Auch für Kovac – der Müller mit einem Beruhigung­sspiel vorerst versöhnen könnte – ist das Thema damit abgehakt. Ohnehin seien solche Diskussion­en Teil des Berufes: „Das ist das Schicksal eines Trainers. Ein Trainer macht im Grunde genommen nichts richtig. Er macht es entweder nicht richtig oder er macht es komplett falsch. Das mit dem Hase und Igel kenne ich mittlerwei­le … Spielen wir das Spielchen weiter, kein Problem, that's part of the game.“

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FOTO: DPA
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FOTO: DPA Derby-Lust oder neuer Bank-Frust: Alles schaut derzeit auf Thomas Müller (li.) und Trainer Niko Kovac.

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