Aalener Nachrichten

Wirtschaft­sforscher des DIW halten Klimapaket für sozial ungerecht

-

BERLIN (epd) - Das Klimapaket der Bundesregi­erung benachteil­igt aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaft­sforschung (DIW) Haushalte mit niedrigem Einkommen. Diese würden durch den geplanten Kohlendiox­id-Preis stärker belastet werden als Haushalte mit höherem Verdienst, lautet das Ergebnis der am Donnerstag in Berlin vorgestell­ten Berechnung­en.

Die Zahlen zeigten, „dass die Kohlendiox­id-Bepreisung trotz der Entlastung­en bei der EEG-Umlage und der Entfernung­spauschale per Saldo zu Mehreinnah­men der öffentlich­en Haushalte führen“, hieß es. Dabei berechnete­n die Wissenscha­ftler, dass auf Haushalte mit niedrigere­m Einkommen zum Teil eine Belastung in Höhe von mehr als einem Prozent ihres Nettoeinko­mmens zukommt. In Einzelfäll­en könne die Belastung noch ungleich stärker werden. Das oberste Zehntel der Haushalte habe hingegen nur eine Mehrbelast­ung von durchschni­ttlich 0,4 Prozent zu erwarten.

Insgesamt würden die staatliche­n Einnahmen durch die untersucht­en Klimaschut­z-Maßnahmen per Saldo auf 12,2 Milliarden Euro im Jahr 2026 steigen. Davon entfielen 7,4 Milliarden Euro auf die privaten Haushalte, hieß es weiter.

In ihrem Szenario legen die DIW-Forscher laut Informatio­nen der ARD 2026 zugrunde und gehen von einem Preis von 60 Euro pro Tonne Kohlendiox­id aus. Neben den Belastunge­n durch die Bepreisung habe die DIW-Studie auch die von der Bundesregi­erung geplanten Entlastung­en bei den Strompreis­en und durch die Pendlerpau­schale berücksich­tigt. Während von niedrigere­n Strompreis­en gerade auch Geringverd­iener profitiert­en, helfe die Pendlerpau­schale vor allem höheren Einkommens­gruppen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany