Galerie im Prediger zeigt Jo Winter
Vom 19. Oktober bis 24. November werden Skulpturen und Zeichnungen ausgestellt
SCHWÄBISCH GMÜND (an) - Die Galerie im Prediger widmet sich in der neuesten Ausstellung dem Werk von Jo Winter. Die Ausstellung wird am Freitag, 18. Oktober, um 19 Uhr durch Bürgermeister Julius Mihm eröffnet. Der Künstler ist anwesend. Zum Werk von Jo Winter spricht die Kunsthistorikerin und Leiterin der Städtischen Galerie Böblingen, Corinna Steimel, zur Ausstellung Museumsleiter Dr. Max Tillmann.
Die Galerie im Prediger nimmt neu entstandene, bisher noch nie gezeigte bildhauerische und zeichnerische Arbeiten zum Ausgangspunkt für die Präsentation zentraler Werke und Werkgruppen. Sie gewähren vom 19. Oktober bis 24. November einen ebenso umfassenden wie akzentuierten Blick auf das Schaffen des Künstlers und dessen „eindringlich sensible Eigenwelt“(Peter Riek).
Zu sehen sind insgesamt 58 Skulpturen und 37 Zeichnungen der letzten fünfzehn Jahre. Zum Spektrum der erstmals gezeigten Werke gehört insbesondere das fünfteilige Skulpturenensemble „trägt“, das sich aus gehöhlten, feuergeschwärzten Birkenstämmen unterschiedlicher Höhe formiert.
Jo Winter ist zuallererst Zeichner. Damit ist er einem klassischen, um nicht zu sagen traditionellen künstlerischen Medium verpflichtet, dessen Grenzen er gleichwohl neu auslotet. Tiefschwarzer Fettstift, Aquarellstifte und Pinsel sind seine Werkzeuge, Tusche und manchmal ganz wenig Acrylweiß sowie Papier die Materialien. Die Zeichnungen entstehen in Serien und Werkgruppen, wobei die Natur immer wieder im Mittelpunkt steht.
Ausgangspunkt ist oft Papier, das bereits eine Vergangenheit, eine Geschichte besitzt: Fundstücke aus dem Antiquariat, alte Landkarten und Buchseiten, technische Zeichnungen oder Notenpapiere. Beispielhaft dafür stehen in der Ausstellung Arbeiten aus der Folge „Zeit der Knospen“(2011). Für diese Arbeiten benutzte Jo Winter transparente Konstruktionszeichnungen einer Tübinger Maschinenfabrik, die er mit Naturformen in schwarzer Tusche übermalte – als künstlerisches Bekenntnis dafür, dass das Naturlebendige am Anfang von allem steht.
Die Reaktion des Künstlers auf die fremdenfeindlichen Übergriffe in Chemnitz 2018 zeigen in der Ausstellung zwei Blätter aus der Serie „Reflexe (Chemnitz)“. Vom Übereinander mehrerer, mit schwarzer Tusche bemalter Transparentpapiere lebt eine Folge neuer Arbeiten mit Baummotiven, in denen die Farbe der unteren Papierebene als variantenreiches Grau durchscheint und zusammen mit dem Schwarz des darüber liegenden Blatts eindrückliche Tiefenstrukturen hervorbringt.
Künstler schneidet Skulpturen mit der Kettensäge aus dem Holz
Seine Skulpturen schneidet Jo Winter mit der Kettensäge aus dem massiven, frischen Holzstamm. Als Werkstoff dient ihm vorwiegend das Holz von Eiche, Ahorn, Birke, Esche und Pappel. Aufgrund der dem Holz eigenen Energie, die beim Trocknen frei wird, wirkt das Material am Formbildungsprozess mit und vollendet ihn schließlich.
In der Ausführung geht der Künstler oft bis an die Grenze der Auflösung des Materials. Jo Winters Skulpturen sind reine Form, ohne nachträgliche Hinzufügungen oder Dekoration.
Programm zur Ausstellung: Donnerstag, 7. November, 18 Uhr: Führung. Sonntag, 24. November, 15 Uhr: Künstlergespräch. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag von 14 bis 17 Uhr sowie Donnerstag von 14 bis 19 Uhr und samstags, sonntags und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr.