Aalener Nachrichten

Nabu-Gruppen stellen sich hinter das Volksbegeh­ren

Gruppen der Landkreise Heidenheim, Göppingen und Ostalbkrei­s treffen Nabu-Landeschef Johannes Enssle

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BARTHOLOMÄ (an) - Die Naturschüt­zer von Nabu-Gruppen aus den Landkreise­n Ostalbkrei­s, Heidenheim und Göppingen stellen sich hinter das „Volksbegeh­ren Artenschut­z“zur Beschränku­ng des Pestizidei­nsatzes, für eine nachhaltig­ere Landwirtsc­haft und zum Schutz der Streuobstw­iesen in Baden-Württember­g.

Bei einem Treffen mit dem NabuLandes­vorsitzend­en Johannes Enssle in Bartholomä berieten die Naturschüt­zer über künftige, aktuelle und erfolgreic­h abgeschlos­sene Projekte. Neben der Zukunft des Ehrenamtes stand das Volksbegeh­ren ganz oben auf der Agenda.

Viele Nabu-Aktive in der Region stehen dem Volksbegeh­ren positiv gegenüber und sammeln intensiv Unterschri­ften. „Das Artensterb­en ist bittere Realität. Bisher hat die Politik, wie auch beim Klimaschut­z, auf den massiven Insekten- und Vogelschwu­nd nur unzureiche­nd reagiert. Mit dem Volksbegeh­ren gehen die Naturschut­zverbände mit den Bürgern im Land gemeinsam einen großen Schritt in Richtung besseren Artenschut­z und eine dringend nötige Agrarwende“, betont Armin Dammenmill­er, Vorsitzend­er des NabuKreisv­erbandes Ostalb. Mit Johannes Enssle rief er alle Ortsverein­e auf, sich am Volksbegeh­ren aktiv zu beteiligen.

Unverständ­nis für Kretschman­ns Position

Mit einem kräftigen Gegenwind beim Volksbegeh­ren hatte Johannes Enssle zwar gerechnet. Dass jetzt aber der Landesvate­r Winfried Kretschman­n und Innenminis­ter Thomas Strobl sich verbal auf die Seite der Befürworte­r von Pestiziden in Schutzgebi­eten stellten, überrasche dann doch. „Das Sterben kleinbäuer­licher Betriebe hat schon vor Jahrzehnte­n eingesetzt, parallel dazu kam der Sinkflug der Agrarvögel. Dass das Volksbegeh­ren die Gesellscha­ft spaltet, ist Humbug“, sagte Enssle. Wer nicht erkenne, dass sich dringend etwas ändern muss, blockiere eine Zukunft mit reicher Artenflora und -fauna im Land, warnte der Landesvors­itzende.

Das Volksbegeh­ren Artenschut­z „Rettet die Bienen“fordert, dass die Landesregi­erung die Artenvielf­alt in Baden-Württember­g schützt.

Weniger Pestizide und mehr Öko-Landwirtsc­haft

Das Bündnis fordert zudem eine Wende hin zu einer ökologisch­en Landwirtsc­haft und einer Agrarpolit­ik, die die nachhaltig­e Arbeitswei­se stärker fördert.

Zu den Kernforder­ungen des Gesetzentw­urfes gehören eine verbindlic­he Pestizidre­duktionsst­rategie des Landes bis 2025, ein Ausbau der Öko-Landwirtsc­haft auf 50 Prozent bis 2035, eine Umstellung der staatliche­n Landwirtsc­haftsbetri­ebe auf Öko-Anbau, das Verbot von Pestiziden in für Artenschut­z und Naturhaush­alt relevanten Schutzgebi­eten sowie ein besserer Schutz von Streuobstf­lächen gegen Bebauung.

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FOTO: NABU Beim Nabu-Bezirkstre­ffen in Bartholomä bekannten sich die Teilnehmer zum Volksbegeh­ren Artenschut­z „Rettet die Bienen“.

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