Abtsgmünder Grundschüler erkunden den Kocher
Landesfischereiverband wirbt in den Schulen für gesunde Gewässer
ABTSGMÜND (vo) - Unterricht mal anders: Statt im Klassenzimmer zu büffeln, haben die Schüler der Abtsgmünder Grundschule den Kocher erkundet. Die Klasse 3b wanderte nicht zur Schule, sondern in entgegengesetzter Richtung am Kocher entlang, wo in den vergangenen Jahren der Fluss renaturiert worden ist.
Dorthin hatte der Abtsgmünder Anglerverein die Klasse mit ihrem Lehrer Jochen Fahrian eingeladen und das bunte Fischmobil einbestellt, bemalt mit allerlei Fischen und anderem Wassergetier, mit Vögeln und einem Ufer, wie es für den Kocher typisch ist. Gefahren wird das Fischmobil von April bis Oktober von Anna Dewert. Sie ist Biologin beim Landesfischereiverband in Stuttgart.
Bis zur Ankunft der 18 Schülerinnen und Schüler hat sie zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden Josef Funk und dessen Helfern bei strahlendem Sonnenschein ein Klassenzimmer aufgebaut mit Campingtischen und -hockern mit richtigen Mikroskopen, Keschern, Wasserwannen und entsprechender Literatur – damit all das Getier auch fachmännisch bestimmt werden konnte. Zuvor jedoch konnten Jonas und Emily, Laura und Luca zusammen mit ihren Klassenkameraden ihr großes Wissen unter Beweis stellen. Von den präparierten Fischen erkannten sie natürlich den Aal sofort, denn dieser war und ist zum Glück wieder gern gesehener Gast am Kocher. Sogar seine Reiselust kannten sie. Er wandert nämlich vom Kocher über Neckar und Rhein hinunter bis zum Atlantik. Dort kommen die kleinen Glasaale zur Welt und finden sogar wieder zielsicher nach Hause zurück in den Kocher. Auch den Hecht, die Bachforelle und die Nase (der Fisch heißt wirklich so) lernten die Schüler kennen, samt deren Nahrungsgrundlage wie Käfer, Steinfliegen, Muscheln oder Larven.
Die wurden anschließend von den mit Gummistiefeln ausgerüsteten Kindern aus dem Kocher gefangen und fein säuberlich bestimmt. Erstaunt waren die Kinder, wie groß die Vielfalt selbst kleinster Lebewesen am Kocherufer unter den Steinen und Wurzeln ist. Dementsprechend groß war dann auf dem Nachhauseweg auch das Mitteilungsbedürfnis untereinander.