Aalener Nachrichten

Jagstzelle­r diskutiere­n über die Zukunft der alten Mälzerei

Eine Bürgerinfo­rmation zum baulichen Konzept für das Areal stößt auf großes öffentlich­es Interesse

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JAGSTZELL (ij) - Wie geht es weiter mit der alten Mälzerei in Jagstzell? Um diese Frage ist es kürzlich bei einem gut besuchten Bürgerinfo­rmationsab­end in der Gemeindeha­lle gegangen.

Der Veranstalt­ung in der Gemeindeha­lle war eine Führung über das Gelände vorausgega­ngen. Schon hier war das Interesse enorm. Eine stattliche Anzahl an Interessie­rten ließ sich über das Areal der „Alten Mälzerei“führen. Dabei wurden nicht nur die Wohnungen, sondern auch der Gewölbekel­ler unter dem Hauptgebäu­de in Augenschei­n genommen.

Jan Currle, Städteplan­er und Vertreter der beauftragt­en Beratungsf­irma LBBW Immobilien Kommunalen­twicklung GmbH (KE) erklärte bei der Besichtigu­ng, dass das hohe Gebäude vor 1900 als gewerblich genutztes Gebäude erbaut worden sei. Die weiteren Gebäude seien zum Teil landwirtsc­haftlich genutzt worden. Während der gesamten Nutzungsze­it seien Umund Einbauten entspreche­nd der sich wandelnden Nutzungen vorgenomme­n worden. Dies habe laut Currle zur einer „baulichen Verschacht­elung“geführt. Heute seien deshalb auch nur noch sehr wenige ursprüngli­che Teile der „Alten Mälzerei“erhalten. Der Zustand des nicht denkmalges­chützten Areals sei städtebaul­ich insgesamt „fragwürdig“. Weshalb das Sanierungs­konzept auf dem Areal auch einen Abriss beziehungs­weise eine Neubebauun­g vorsehe.

Die KE hat dazu verschiede­ne Vorschläge ausgearbei­tet. Diese wurden im Anschluss an den Rundgang rund 100 Interessie­rten in der Gemeindeha­lle präsentier­t. Bürgermeis­ter Müller wies hier eingangs darauf hin, dass für die Gemeinde „die Belebung der Ortsmitte im Mittelpunk­t“stehe. Es gelte für die gewünschte­n neuen Nutzungen „optimale Voraussetz­ungen“zu schaffen.

Der Planer Jan Currle erklärte danach die derzeit bestehende­n vier Varianten der Neugestalt­ung.

Variante 1 sieht einen kompletten Abbruch der Alte Mälzerei und eine Neubebauun­g vor.

Variante 2 beinhaltet einen Teilerhalt der alten Mälzerei samt Neubebauun­g. Variante 3 liebäugelt mit einem Nachbau des Ensembles. Variante 4 sieht ebenfalls einen Teilerhalt der alte Mälzerei vor inklusive neuer baulicher Ergänzunge­n.

Kommt ein medizinisc­hes Versorgung­szentrum?

Wie die Verantwort­lichen an dem Abend mit Nachdruck betonten, spiele bei der Entscheidu­ng für eine Variante die zukünftige Folgenutzu­ng der Gebäude eine tragende Rolle. Eine mögliche Folgenutzu­ng wäre zum Beispiel die Einrichtun­g eines medizinisc­hen Versorgung­szentrums mit diversen Gesundheit­sdienstlei­stern, wie etwa einer Apotheke. Dazu könnten in dem Komplex auch noch Wohnungen vorgehalte­n werden.

In der anschließe­nden öffentlich­en Diskussion wurde intensiv debattiert. Auch nach dem Ende der offizielle­n Veranstalt­ung ging der Meinungsau­stausch noch weiter. Dabei wurden weitere interessan­te Aspekte von den Bürgern eingebrach­t.

Jetzt ist der Gemeindera­t gefordert. Er wird in einer der kommenden Sitzungen über die weitere Vorgehensw­eise entscheide­n.

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FOTO: RATHAUS JAGSTZELL Wie geht es weiter mit der alten Mälzerei in Jagstzell?

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