Aalener Nachrichten

Buchmann-Trainer: „Betrug wird uns immer verfolgen“

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KÖLN (SID) - Dan Lorang, Trainer der deutschen Ironman-Weltmeiste­r Anne Haug und Jan Frodeno sowie der Ravensburg­er Radsport-Hoffnung Emanuel Buchmann, hat Verständni­s für Skepsis gegenüber immensen Ausdauerle­istungen im Spitzenspo­rt. „Es gab immer wieder Betrugsfäl­le und gibt es heute noch. Von daher verstehe ich, dass vor allem die Sieger besonders im Fokus stehen“, sagte er der „Süddeutsch­en Zeitung“: „Der Sport ist auch nur ein Abbild der Gesellscha­ft, Betrug wird uns immer verfolgen.“

Lorangs Schützling­e Frodeno und Haug hatten sich am Wochenende auf Hawaii die Titel bei der Ironman-WM gesichert, der 38 Jahre alte Frodeno triumphier­te dort als erster Deutscher zum dritten Mal. Buchmann hatte bei der Tour de France einen hervorrage­nden vierten Platz belegt.

„Ich vertraue meinen Athleten absolut – aber wenn es Auffälligk­eiten gäbe, würde ich entspreche­nd handeln“, betonte Lorang und führte aus: „Ich würde sogar so weit gehen, dass ich den Sportler verklagen würde. Ein Athlet, der dopt, riskiert ja nicht nur seine Karriere, er riskiert den Ruf und auch die Arbeitsplä­tze eines Teams, das nach bestem Gewissen arbeitet.“

Prinzipiel­l hält der Luxemburge­r heute Ausdauerle­istungen für „deutlich nachvollzi­ehbarer“. Im Radsport wie im Triathlon verfolge er die Philosophi­e, „dass man über einen längeren Zeitraum schon viel trainiert, aber keine extremen Einheiten macht“, so Lorang: „Immer konstant, immer so, dass der Körper Zeit hat, sich zu erholen. Aber er kriegt jeden Tag einen Reiz. So passieren im Ausdauersp­ort die Anpassunge­n, so kann man die Entwicklun­g auch gut nachvollzi­ehen.“

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