FCH besucht FCE
FCH trifft FCE: Fußball-Zweitligist Heidenheim besucht Ellwangen
Heidenheim zu Gast bei seinem Vereinsfreund in Ellwangen.
ELLWANGEN - Helmut Wenzel hat das getan, was kein anderer vor ihm getan hat. Er hat Holger Sanwald gefragt. Nun erhält Sanwald aufgrund seiner Tätigkeit bei einem Profifußballverein jeden Tag viele unterschiedliche Anfragen. Doch bisher eben noch nicht diese Frage. „Kommst du zu uns nach Ellwangen?“
Wochen später stand der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Heidenheim auf Einladung Wenzels in Ellwangen. Er hatte ja gesagt. „Ein Mann, ein Wort“, lobte Wenzel, als er Sanwald am Mittwochabend im Landgasthof Hirsch in EllwangenNeunheim begrüßte. „Ich freue mich riesig hier zu sein“, sagte der Vorstandschef des FCH. Er war nicht alleine gekommen zu dem Vereinsfreund der Heidenheimer.
Seit über einem Jahr ist der FC Ellwangen mit dem 1. FC Heidenheim befreundet und gute Freunde trifft man eben mal. „Das kommt super an“, sagte Wenzel zur Freundschaft. 139 Vereinsfreunde zählt der FCH derzeit, doch eine Sponsorenveranstaltung außerhalb von Heidenheim habe er „noch nie“besucht, wie Sanwald anmerkte. Ellwangen in Heidenheim, das gab es schon, wie bei Wenzels Besuch mit der Frage.
Sponsoring war ein Thema, die Kleinen können freilich von den Großen lernen. „Unser China heißt
Bad Saulgau“, wiederholte Florian Dreier, Vorstand Marketing und Vertrieb, einen Satz, der zeigt, wo sich der FCH positioniert, seine Sponsoren und Fans leben. In der Region. Mittlerweile ist der FCH in dieser Region sowieso ein Großer, auch in der 2. Bundesliga schon gefürchtet, auch im DFB-Pokal. Der FCH macht (e) bundesweit von sich reden.
Und vor allem auch wegen des Weges dorthin. Und wer besseres als Macher Holger Sanwald könnte diesen Weg von der Landesliga bis in die 2. Liga – und vom Albstadion (vergleichbar mit dem Ellwanger Waldstadion) bis zur Voith-Arena skizzieren – was er anekdotenreich tat. Auch wenn man sie schon einmal hörte: Die Geschichte bleibt besonders. Natürlich ist Sanwald nicht entgangen, dass es um den Ellwanger Herrenfußball aktuell rein tabellarisch nicht gut steht. Tabellenletzter in der Kreisliga A – es droht der Sturz von der Bezirksliga in die B-Liga. Doch es ist erst Oktober. „Im Fußball ist alles möglich“, fand der FCHChef aufmunternde Worte.
Frage nach der Bundesliga
Wie es die Heidenheimer nach oben geschafft haben, klingt im Nachhinein plausibel: „Schritt für Schritt.“Während sich die Ellwanger Männer zunächst retten müssen, bleiben die Heidenheimer ambitioniert. Sanwald: „Wir arbeiten daran, irgendwann die perfekte Saison zu spielen.“Natürlich kam auch die Frage aus dem Forum, darunter Ellwanger Unternehmer, Oberbürgermeister Michael Dambacher und Volker Grab (Bürgermeister), nach der Bundesliga. „Die Vision, die gibt es“, antwortete Sanwald. Der FCH weicht nicht von seinem Weg ab, in Steine (bauliche Veränderungen laut einer Machbarkeitsstudie möglich) und Beine (Kader) zu investieren – aber eben auch auf die Jugend zu setzen.
Auch in Ellwangen. Beim Treffen gab einen weiteren wichtigen Punkt zu besprechen. Seit einem Jahr hat der FCH einen Stützpunkt seiner Fußballschule im Waldstadion. „Desto besser wir hier arbeiten, desto besser wird die Region fußballerisch“, merkte Daniel Stredak, Leiter der FCH-Fußballschule, an.
Ein Mal in der Woche kommen die Talente zusammen, für das Zusatztraining. Die richtig guten kommen weiter – ein Spieler hat es schon in das Hartmann Nachwuchsleistungszentrum des FCH geschafft. „Das reizt auch andere Spieler. Der FC Ellwangen wird als Sprungbrett gesehen“, erläuterte Stredak.
„Ein paar Sätzchen“zum FC Ellwangen ließ Wenzel vor seinen Nachrednern auch fallen. 670 Mitglieder tummeln sich beim FCE, darunter 350 Jugendliche (zwölf Jungen-, fünf Mädchenmannschaften), zwei Damen und zwei Herrenteams – die sportliche Situation der Herren I ließ der Vereinsboss mal ausgeklammert. Nicht aber die Vereins (zusammen-)arbeit. Die kann nur laufen, wenn Kommunikation herrscht. „Nur wenn man miteinander redet, kommen gute Ideen heraus“, so Wenzel. Er fragte schließlich auch bei Holger Sanwald an.