Sauberes Trinkwasser ist ein Kinderrecht
Ausstellung „Wasser ist Leben“: 780 Millionen Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser
AALEN (an) - Bei der Einführung in die Ausstellung „Wasser ist Leben“des Kinderhilfswerks Terre des Hommes haben Act for Transformation und die örtliche Terre des Hommes Gruppe im Aalener Um-Welthaus über die Ausstellung, aber auch über Terre des Hommes und die Hintergründe rund um das Thema Wasser informiert.
„Während der Prüfungen brauchte ich eigentlich Zeit zum Lernen, aber dann musste ich Wasser holen, weil Wasser wichtiger war. Ich hatte schlechte Noten und war so traurig und beschämt, dass ich die Schule abbrechen wollte. Wenn es das Wasser aus dem Projekt nicht gäbe, weiß ich nicht, ob ich immer noch zur Schule gehen würde“, wird Minh Hoai, ein 14-jähriger Junge aus Lang Son, einer abgelegenen Provinz in Vietnam, zitiert. Dort setzte die örtliche Frauenunion zusammen mit Terre des Hommes die Idee um, das Wasser von entfernten Quellen mit einfachen Leitungen in die Dörfer zu holen. 117 Dörfer sind nun mit Wasser versorgt, auch Toiletten wurden gebaut. Früher mussten meist Kinder lange gefährliche Wege gehen, um Wasser zu holen, das ist nun nicht mehr nötig.
386 Projekte gefördert
Ein Beispiel von vielen, das zeigt, dass einfache Projekte, viel bewegen können. In der Ausstellung werden anhand von Projekten in Peru, Sambia, Mosambik, Simbabwe, Nepal, Vietnam und dem Mekong-Gebiet die Problemstellungen im jeweiligen Gebiet erklärt und wie der Projektpartner versucht, damit fertig zu werden. In einem Impulsvortrag zum Thema Wasser wurden Zahlen genannt: „Weltweit verfügen bereits jetzt über 780 Millionen Menschen nicht über sauberes Trinkwasser, obwohl der Zugang zu Trinkwasser laut Artikel 24 der UN-Kinderrechtskonvention ein Grundbedürfnis und ein Kinderrecht ist“, hieß es von der örtlichen Terre-des-Hommes-Gruppe. Im vergangenen Jahr förderte der Verein 386 Projekte in 39 Ländern. Terre des Hommes setzt sich für den Schutz von Kindern vor Gewalt, ausbeuterischer Kinderarbeit, Kinderhandel und Kinderprostitution ein, leistet auch Hilfe für Straßenkinder oder ehemalige Kindersoldaten. Projekte sollen Ernährung sichern, Bildung fördern, Gesundheit und eine gesunde Umwelt sichern.
Abschließend zeigte Stefan Wietschorke (16 Jahre) eine Multimediaschau eines Projektes in den peruanischen Anden zur Wassergewinnung und gegen Landflucht und ein Video über ein Projekt an der südindischen Küste.