Kienle und der besondere VfR-Moment
Der Elchinger Steffen Kienle spielt bei den Ulmer Spatzen und kehrt mit dem Regionalligisten an diesem Samstag auf die Ostalb zurück
AALEN/ULM - Der 13. Mai 2017 ist ein besonderer Tag in der Karriere von Steffen Kienle. An diesem Samstag erzielte der Stürmer der Ulmer Spatzen seinen letzten Treffer für den damaligen Fußball-Drittligisten VfR Aalen. 37 Sekunden zuvor hatte Trainer Peter Vollmann Kienle im Spiel gegen Magdeburg vor über 6000 Zuschauer eingewechselt. Es war der erste Saisontreffer, das 2:1 (letztlich endete das Spiel 2:2) und zugleich sein letztes Tor in der ehemaligen Scholz Arena (Jetzt Ostalb Arena). Denn Kienle verließ sein Wohnzimmer und wechselte in die Regionalliga nach Ulm und damit zu dem Verein, dessen Farben er schon in der U 17 getragen hatte.
Er hat das Tor nicht vergessen. „Hier ist es gewesen“, sagt Kienle an diesem kalten Mittwoch in der Ostalb-Arena mit Blick auf das Tor, das vor der einstigen Osttribüne (wurde nach dem Abstieg der Aalener abgebaut) steht. Der regionale Fernsehsender „Regio TV Schwaben“hat den 24 Jahre alten Stürmer für ein Interview auf die Ostalb gelockt.
„Kino“kann nicht spielen
Hintergrund natürlich das Derby in der Regionalliga an diesem Samstag (14 Uhr). Dann nämlich trifft der SSV Ulm 1846 Fußball um seinen Trainer Holger Bachthaler auf den VfR Aalen. Hier kann er „leider“nicht spielen. Denn der ehemalige Spieler der Aalener ist verletzt und wird vermutlich erst wieder in der Rückrunde in den Spielbetrieb eingreifen. Nach auskuriertem Muskelfaserriss wirft den Ulmer nun eine Reizung in der Wade „um ein paar Tage zurück“. In ein bis zwei Wochen wird der in
Elchingen aufgewachsene Fußballer aber voraussichtlich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Dennoch wird „Kino“wie er von seinen Kumpels genannt wird am Samstag in Aalen sein. „Ich habe noch viele Verbindungen auf die Ostalb“, sagt Kienle und meint damit vor allem seine Freunde und die Familie.
Nur Daniel Bernhardt ist noch da
Denn in der aktuellen Mannschaft kennt der sympathische Fußballer nur noch Daniel Bernhardt. „Mit Daniel habe ich noch Kontakt. Aktuell aber nicht“, so Kienle weiter. Seinen Wechsel nach Ulm hat er nicht bereut. „Ich wollte spielen und die Einsatzzeiten konnte mir der VfR Aalen nicht bieten“, erklärt Kienle seinen Wechsel nach Ulm. Mit den Ulmer Spatzen hat der 1,85 Meter große Stürmer schon vieles erlebt. Ein Highlight sicherlich der Pokalcoup gegen den damaligen amtierenden DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt. Doch auch gegen den VfR Aalen hat Kienle bereits die Fußballschuhe geschnürt und zwar im WFV-Pokal. Hier warf der SSV die Aalener aus dem Wettbewerb (6:3-Sieg nach Elfmeterschießen). „Da waren die Aalener noch Favorit“, sagt Kienle und spielt darauf an, dass sich das nach dem Abstieg des VfR gewandelt hat. „Sie müssen sich erst einmal in der Liga etablieren und dann würde ich ihnen wünschen, dass sie dann irgendwann vielleicht auch wieder Richtung Aufstieg schielen können“, so Kienle. Er wünsche dem VfR – abgesehen von Samstag – generell nur das Beste. Denn schließlich hat Kienle den VfR „nicht im Groll verlassen“. Dann lacht er, winkt und schreit: „Basti.“Gemeint war der Teammanager des VfR, der plötzlich im Stadion
aufgetaucht ist. Denn kennt er „natürlich“auch noch aus seiner Aalener Zeit. Eine möglichen Rückkehr zum VfR Aalen ist nicht ausgeschlossen. Allerdings stelle sich die Frage derzeit nicht. Kienle ist zufrieden in Ulm (Vertrag bis 2021) und hofft nach dem schwachen Start in die neue Saison mit den ambitionierten Spatzen aus der Donaustadt auf einen Sieg am Samstag in der Aalener Ostalb Arena. „Den würden wir schon brauchen“, so Kienle weiter. Das Derbyfieber ist in der Mannschaft der Spatzen spürbar. „Zumindest bei den Spielern mit Aalener Vergangenheit“, sagt Kienle. Gemeint sind Thomas Geyer und Lukas Lämmel. Kienle hofft dann auf das Wiedersehen in Ulm. Dann halt in der Rückrunde.