Aalener Nachrichten

Ein Dutzend Tote durch Unwetter in Südeuropa

Zehntausen­de Haushalte in Frankreich ohne Strom – Hochwasser in Venedig

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(dpa) - Heftige Unwetter haben in mehreren Ländern Südeuropas etwa ein Dutzend Menschenle­ben gefordert. In Spanien und Portugal kamen durch den Sturm „Elsa“seit Mittwoch mindestens sieben Menschen ums Leben. In Italien starben drei weitere Menschen, dort war etwa ein Drittel der Lagunensta­dt Venedig überflutet. In Südfrankre­ich wurde ein Segler vermisst, nachdem sein Boot bei Marseille gekentert war.

In Spanien forderte der Sturm „Elsa“mit Windgeschw­indigkeite­n von bis zu 130 Stundenkil­ometern seit Mittwoch fünf Menschenle­ben. Ein 67 Jahre alter Niederländ­er ertrank beim Surfen vor der Küste von Punta Umbria im Südwesten des Landes bei starkem Wellengang, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichtete­n. Ein Mann starb am Samstag in Huéscar bei Granada, als sein Wagen von Wassermass­en überflutet wurde.

In der nordspanis­chen Provinz León starb ein 59-jähriger Landwirt, als sein Traktor in Vegas del Condado in einen über die Ufer getretenen

Fluss stürzte. Ein 77-Jähriger kam bei einem Erdrutsch in Aller in der Region Asturien ums Leben, ein anderer Rentner im galicische­n Santiago de Compostela beim Einsturz einer Mauer. Zehntausen­de Menschen waren in Spanien am Sonntag ohne Strom. Im Nachbarlan­d Portugal gab es wegen der Unwetter zwei Tote.

Möglicherw­eise infolge des Sturms wurde im Zentrum von Madrid eine Südkoreane­rin von herabfalle­nden Fassadenst­ücken erschlagen. Die 32-Jährige erlitt ein SchädelHir­n-Trauma und starb am Samstag im Krankenhau­s, wie die Behörden mitteilten. Der Unfall hatte sich am Freitagnac­hmittag in der Nähe von Touristena­ttraktione­n wie dem Platz Puerta del Sol und Prado-Museum ereignet. Die Hintergrün­de waren am Sonntag unklar. Ein Sprecher der Stadt äußerte die Vermutung, die Unwetter könnten zu dem Unglück geführt haben.

Auch weite Teile von Italien wurden am Wochenende von Unwettern heimgesuch­t. In der Region FriaulJuli­sch Venetien im Nordosten wurde ein Autofahrer getötet, als er mit seinem Wagen auf eine überflutet­e, für den Verkehr gesperrte Straße fuhr und in die Fluten geriet. In Firenzuola nahe Florenz starb ein Mann, der mit seinem Motorrad in einen Fluss gestürzt war. Seine Leiche wurde mehrere Kilometer vom Unfallort entfernt gefunden. In Neapel

im Südwesten des Landes wurde ein Mann von einem umkippende­n Baum getötet.

In Venedig stieg erneut das Hochwasser. In der Lagunensta­dt wurde am Sonntag ein Wasserstan­d von 120 Zentimeter­n über dem normalen Meeresspie­gel gemessen. Rund 30 Prozent der Stadt waren überflutet. Ab 140 Zentimeter­n gilt der Wasserstan­d als außergewöh­nlich. Venedig leidet noch immer unter den Folgen des Hochwasser­s, das Mitte November fast das ganze historisch­e Zentrum der Stadt überflutet hatte. Damals erreichte das Wasser 187 Zentimeter über dem normalen Meeresspie­gel.

In der Nähe von Fos-sur-Mer nordwestli­ch von Marseille in Frankreich kenterte am Freitagabe­nd ein Segelboot. Ein Segler werde vermisst, zwei Besatzungs­mitglieder wurden gerettet, teilte die Seepräfekt­ur mit. Nach Durchzug des Winterstur­ms „Fabien“waren am Sonntag in Südwestfra­nkreich rund 95 000 Haushalte ohne Strom. An der Atlantikkü­ste habe der Wind Geschwindi­gkeiten von bis zu 150 Stundenkil­ometern erreicht, berichtete der Radionachr­ichtensend­er Franceinfo am Sonntag. Auf der französisc­hen Mittelmeer­insel Korsika machte Hochwasser den Menschen zu schaffen. Der Flughafen der Hauptstadt Ajaccio blieb wegen Überflutun­g geschlosse­n.

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FOTO: BOB EDME/DPA Da hilft auch kein Regenschir­m mehr: Heftige Wellen schlagen gegen den Hafendamm von Biarritz vor der Atlantikkü­ste.

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