Aalener Nachrichten

Bürger befürchten Verkehrsko­llaps

Belastunge­n nehmen im Stadtkern und in der neuen Siedlung Kalvarienb­erg zu

- Von Franz Mayer

G- Selten hat eine Gemeindera­tssitzung so großes Interesse geweckt wie die letzte des Jahres 2019, bei der es mit über 60 Besuchern eng geworden ist im Sitzungsun­d Bürgersaal des Rathauses. Grund hierfür waren brisante Themen auf der Tagesordnu­ng, die alle im gleichen Problem mündeten: Belästigun­gen bedingt durch zunehmende­n Straßenver­kehr. In der Bahnhofstr­aße ist es der Durchgangs­verkehr sowie im Stadtkern baulich bedingte Parkplatzn­ot – und diese wird auch schon für das neue Baugebiet Kalvarienb­erg befürchtet, das derzeit mit einer Ringstraße erschlosse­n wird.

Bebauungsp­lanänderun­g für Kalvarienb­erg

Frühestens Mitte nächsten Jahres kann im Kalvarienb­erg die Wohnbebauu­ng beginnen, doch das attraktive Baugebiet ist schon ausverkauf­t, und mancher, der hier investiert hat, sieht erst jetzt Probleme in der Topographi­e. Denn bevor hier Unmengen von Erde bewegt wurden, hat sich mancher dort in idyllische blühende Wiesen eingekauft. So manchem Bauwillige­n wird erst jetzt eine ungewollte Hanglage für sein künftiges Heim bewusst. Das kam in der Bürgerfrag­estunde zur Sprache – ebenso wie fehlende Stellplätz­e für hochgerech­net 100 Autos der künftigen Bewohner in den dort geplanten Mehrfamili­enhäusern. Bürgermeis­terin Andrea Schnele hatte auch deshalb Architekt Michael Jeltsch vom Planungsbü­ro der HPC Harburg geladen.

Kritik an der Planung

Bevor die erste Änderung des Bebauungsp­lanes beschlosse­n wurde, erläuterte Architekt Michael Jeltsch Höhenlinie­n, Schnitte, Trauf- und Dachhöhen in einer Fachsprach­e, die offenbar kaum jemand unter den betroffene­n Zuhören verstand. Er gab Planungsfe­hler zu, versprach deren Beseitigun­g und musste sich auch kritische Fragen gefallen lassen, darunter die von Peter Preissler. Der wollte wissen: „Ist es denn üblich, dass, bevor die Planung fertig ist, schon so viele Änderungen notwendig werden?“Michael Jeltsch sah einen Grund darin, dass besondere Wünsche von Bauwillige­n oft Situatione­n veränderte­n und Nachbesser­ungen erforderte­n. Diese, so versprach es Bürgermeis­terin Andrea Schnele, stünden auf der Tagesordnu­ng der ersten Gemeindera­tssitzung des Jahres 2020.

Tempolimit 20 für Innenstadt und 30 für Bahnhofstr­aße?

Auch die Beratung über Ergebnisse der im Oktober 2019 stattgefun­denen Verkehrssc­hau hatte viele Besucher gelockt, darunter die der Interessen­gemeinscha­ft Tempo 30 in der Bahnhofstr­aße. Eine Chance zur Realisieru­ng dieses Wunsches bestehe, wenn die in der Sitzung beschlosse­ne Messung des Verkehrslä­rms vorliege, was bis Frühjahr 2020 erwartet wird.

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