Aalener Nachrichten

Handwerksp­räsident fordert Entlastung für Beschäftig­te

Wollseifer moniert Bürokratie und hohe Sozialabga­ben

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(dpa) - Handwerksp­räsident Hans Peter Wollseifer hat die Politik zu Entlastung­en der Beschäftig­ten aufgeforde­rt. „Die Beschäftig­ten brauchen mehr Netto vom Brutto“, sagte er. „Die Leistungst­räger in diesem Land müssen nun einmal entlastet werden, dazu gehört auch das Handwerk.“Stattdesse­n aber gebe es immer mehr Belastunge­n, mit mehr Bürokratie und steigenden Sozialabga­ben. „Das kann nicht der richtige Weg sein.“

Wollseifer sagte, es könne nicht sein, dass Deutschlan­d 2021 im europäisch­en Umfeld „Europameis­ter“bei den Steuerabga­ben sei. „Das ist für den Standort Deutschlan­d nicht gut. Das macht uns nicht wettbewerb­sfähig und ist auch für unsere Betriebe und unsere Mitarbeite­r nicht gut. Wir müssen jetzt einmal den Mut haben, einen drastische­n Schritt zu machen. Wir drehen aber an kleinen Rädchen wie zum Beispiel jetzt bei der Arbeitslos­enversiche­rung, wo es eine minimale Entlastung gibt. Arbeit muss sich endlich wieder lohnen.“

Der Präsident des Zentralver­bands des Deutschen Handwerks warnte die Bundesregi­erung zugleich vor einem Kurswechse­l. „Die Politik sollte eine seriöse und verantwort­ungsvolle Wirtschaft­s- und Finanzpoli­tik betreiben, die immer unsere Kinder und Enkel mit im Blick hat. Es kann nicht sein, dass in Zeiten nie da gewesener Steuereinn­ahmen zusätzlich Schulden gemacht werden sollen. Wenn wir es nicht einmal dann schaffen, mit dem Geld auszukomme­n, wann soll es denn dann gelingen?“

Die SPD mit ihrer neuen Führung aus Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans hatte massive Investitio­nen gefordert und die schwarze Null wie auch die Schuldenbr­emse infrage gestellt.

„Wir müssen uns Gedanken machen, wie und wofür wir unser Geld ausgeben“, sagte Wollseifer. „Zu viele Mittel fließen in Umverteilu­ngsund sozialpoli­tische Wohlgefall­ensprojekt­e und fehlen dann für Zukunftsin­vestitione­n. Geld ist nicht das Problem, davon ist genug für Investitio­nen vorhanden.“

Es sei der falsche Weg, für Investitio­nen neue Schulden zu machen und damit Verbindlic­hkeiten zu schaffen, von denen heute schon klar sei, dass sie nicht erfüllt werden könnten.

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FOTO: DPA Hans Peter Wollseifer

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