Aalener Nachrichten

Die Klinik in Spaichinge­n schließt ihre Türen

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(abra) - Das Spaichinge­r Krankenhau­s hat zum Jahresende geschlosse­n. Ein Thema, das den Kreis Tuttlingen neben den massiven Anstrengun­gen gegen den Borkenkäfe­r am meisten beschäftig­t hat. Fast 11 000 Unterschri­ften haben Aktive rund um den früheren Spaichinge­r Chefarzt gesammelt, Informatio­nsveransta­ltungen, Podiumsdis­kussionen und Kreistagss­itzungen wurden begleitet von Protesten und Demonstrat­ionen. Auslöser war der Weggang des designiert­en Chefarztes, nachdem der derzeitige zum Ende des Jahres endgültig in den Ruhestand geht.

Auch sollte in Tuttlingen die Innere Medizin in zwei Spezialabt­eilungen geteilt werden, eine Übernahme der Verantwort­ung für Spaichinge­n wie in andern Kreisen wurde ausgeschlo­ssen. Es bleiben jetzt nur zwei kleine fachklinis­che Abteilunge­n mit 30 Betten. Auch die 24-StundenNot­aufnahme wurde Mitte Dezember geschlosse­n.

Seit Ende des Jahres ist die Klinik in Spaichinge­n geschlosse­n.

Bisher war das kommunal durch eine gemeinnütz­ige Gesellscha­ft getragene Klinikum auf die beiden einst unabhängig betriebene­n Krankenhäu­ser Spaichinge­n und Tuttlingen aufgeteilt gewesen. Am Standort Tuttlingen hingegen wird die Zusammenle­gung der Abteilunge­n Innere Medizin mit diabetolog­ischer Tagesklini­k und Altersmedi­zin zu Investitio­nen und verkehrlic­hen Veränderun­gen führen. Ein neues Bettenhaus ist in Planung und für die hinzu kommenden Mitarbeite­r und Patienten werden Parkmöglic­hkeiten geschaffen.

Gerade die Verkehrssi­tuation der Klinik am Rand der Stadt auf einem Berg fordert die Stadt Tuttlingen stark, die ein Verkehrsgu­tachten beauftragt hatte.

Nach Protesten hatte der Kreistag den schon für März geplanten Schließung­sbeschluss verschoben und ein Gutachten beauftragt, das dann als „medizinstr­ategisches Konzept“die Verlagerun­g der Bettenstat­ionen empfohlen hat. Der Kreis Tuttlingen will aber, so wurde es seit Anfang des Jahres mitgeteilt, neue medizinisc­he Angebote im leeren Krankenhau­s schaffen. Außerdem gibt es dort bereits ein MVZ mit Facharztpr­axen.

Regina Braungart

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FOTO: EMANUEL HEGE

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