Bad Saulgau bekommt eine Exzellenzschule
- Im Mai gibt das grün-schwarze Landeskabinett in Stuttgart grünes Licht für eine 80-Millionen-Investition für Bad Saulgau: Auf dem Campus der einstigen Lehreroberschule für Württemberg, einer Immobilie in Landesbesitz, soll ein Exzellenzgymnasium für den Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) entstehen.
Das geplante MINT-Exzellenzgymnasium soll eine Schule neuer Art für Schüler aus ganz Baden-Württemberg werden. Die geplante Ingenieur-Schmiede schließt eine Lücke bei der Förderung Hochbegabter im naturwissenschaftlich-technischen Bereich.
Dafür will das Land viel Geld in die Hand nehmen. Neben den 80 Millionen Euro für die Sanierung bestehender Gebäude, den Bau neuer Gebäude und der Ausstattung werden die jährlichen Kosten für Unterhalt und Betrieb auf sechs Millionen Euro geschätzt.
192 der besten Schüler im MINT-Bereich aus ganz BadenWürttemberg sollen in den Klassen zehn bis zwölf in Bad Saulgau gezielt gefördert werden. Die Besten sind hier unter sich. In einem zweistufigen Aufnahmeverfahren müssen die Schüler ihre überdurchschnittlichen Leistungen in den MINT-Fächern und einen hohen Intelligenzquotienten unter Beweis stellen.
Das frühere Aufbaugymnasium soll zum Exzellenzgymnasium werden.
Die Schüler lernen nicht nur nach schulischen Maßstäben, sondern absolvieren bereits Ausbildungseinheiten auf universitärem Niveau. Dabei ist die Zusammenarbeit mit Universitäten und der Wirtschaft geplant. Auf die Unterstützung durch Unternehmen hofft das Land auch bei der Finanzierung. Die Schüler werden zum großen Teil in einem dem Gymnasium angeschlossen Internat wohnen.
Bei der Entscheidung über den Standort spielte das Schülerforschungszentrum Südwürttemberg (Sfz) in Bad Saulgau eine wichtige Rolle. Das erste Sfz wurde in Bad Saulgau gegründet. In Schülerforschungszentren werden Schüler im MINT-Bereich durch außerschulische Angebote gefördert. Eine Zusammenarbeit mit dem künftigen Exzellenzgymnasium liegt auf der Hand. Die relativ große Entfernung zu Universitäten soll durch den Einsatz digitaler Technik, schnellem Internet und Onlineseminare wettgemacht werden.
Mit der Entscheidung wird in die einstige Lehreroberschule wieder neues Leben einziehen. Die japanische Toin Gakuen Schule hatte in den gemieteten Schulgebäuden zuletzt eine Außenstelle eingerichtet, sie aber 2012 wegen Schülermangels geschlossen.
Rudolf Multer