Aalener Nachrichten

Scheuer muss als Erster gehen

- Von Claudia Kling c.kling@schwaebisc­he.de

Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder macht das, was bayerische Regierungs­chefs seit jeher tun: Druck auf Berlin. Er will mit einer anderen Mannschaft ins Bundestags­wahljahr 2021 starten, von der jetzigen erwartet er sich wenig Gutes – das hat er deutlich gesagt. Um den Druck auf die Große Koalition zu erhöhen, stellt er nun den Austausch der CSU-Minister Horst Seehofer, Andreas Scheuer und Gerd Müller in Aussicht. Wer gehen muss, ist bislang offen.

Würde Söder rein nach Beliebthei­tswerten entscheide­n, müsste ohne Zweifel der Jüngste von ihnen, der 45-jährige Scheuer, seine Kisten im Verkehrsmi­nisterium packen. Denn selbst der CSU wohlgesonn­enen Bürgern will es nicht in den Kopf, warum Scheuer für das Millionend­ebakel Maut nicht die Verantwort­ung übernimmt.

Doch Söder spricht von einer „Zukunftsma­nnschaft“– und das klingt so, als zählten für ihn nicht nur die Kompetenz von Politikern, sondern auch ihr Alter. Doch Lebensjahr­e sagen wenig über die geistige Beweglichk­eit von Menschen, das sollte Söder bedenken. Entwicklun­gsminister Müller ist inzwischen 64 Jahre alt, kümmert sich aber um die Themen, die auch bei Fridays-for-Future-Aktivisten angesagt sind: beispielsw­eise den Kampf gegen Klimawande­l und Fluchtursa­chen. Sollte es nach der Wahl 2021 tatsächlic­h zu einer schwarz-grünen Koalition kommen, könnte sich die CSU mit ihm gut positionie­ren.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany