Bollwerk VfR
Wie Gino Windmüller und Marcel Appiah den Aalener Laden dicht halten.
- 19 Spiele, 21 Gegentore. Kannst du dir nicht ausdenken. Kein schlechter Wert, den die Defensive des VfR Aalen sich erarbeitet hat und zudem perfekt zum Gründungsjahr (1921) des Aalener Vereins passt. Klar, da gibt es die Fabel-Defensive aus Steinbach (14) und den Primus Saarbrücken (17), aber danach rangiert die Defensive des VfR Aalen auf dem dritten Platz der Fußball-Regionalliga, zumindest in dieser Tabelle. Hauptverantwortlich dafür sind beim VfR Aalen sicherlich die beiden Abwehrsäulen Gino Windmüller (Vize-Kapitän) und Marcel Appiah (Abwehrboss).
Es gibt Bereiche, die bereiten dem VfR-Coach Roland Seitz weitaus mehr Kopfschmerzen. Der Sturm, sprich die Offensive (23 Tore) beispielsweise. Die Defensive dagegen ist das Prunkstück des Tabellen-14. „Wir haben nicht so viele Gegentore bekommen“, fasst es Gino Windmüller fast schon untertreibend zusammen. Die Fokussierung auf zwei
Spieler, die passt dem sympathischen und selten um Worte verlegenen Spieler des VfR dann aber nicht so ganz. „Die Abwehr ist immer auch die ganze Mannschaft“, gibt Windmüller das Lob für die Defensive weiter. Jener Windmüller (1,92 Meter) und der Niederländische Zweitliga-Meister aus dem Jahr 2015 (mit dem NEC Nijmegen), Marcel Appiah (1,89 Meter) sind daher aber sicher die kleinste Baustelle im Trainingslager im türkischen Lara derzeit.
„Wir kommunizieren“, sagt Windmüller auf die Frage nach dem Erfolgsgeheimnis. So einfach und simpel ist er also, der Weg zum Abwehr-Bollwerk. „Wir verstehen uns“, schiebt der Vize-Kapitän nach und holt dann aber noch etwas weiter aus: „Wir haben die selben Gedanken auf dem Platz, verschieben sehr gut und der Trainer gibt uns auch die richtigen Dinge mit.“Dinge, die im Sturm mit dem bisher fast schon einsamen wirkenden Österreicher, weil dem einzig gesunden nominellen Stürmer im Kader, Toni Vastic noch fehlen. „Klar, wäre das eine oder andere Tor mehr gut“, weiß auch Windmüller. Doch auch hier nimmt er die ganze Mannschaft in die Pflicht: „Angriff ist auch die ganze Mannschaft und da haben wir zum Ende der Hinrunde auch das eine oder andere vermissen lassen.“Was Windmüller meint: „Wir müssen in den kommenden Spielen dem Gegner auch wieder mit dem Ball gefährlich werden. Das sind wir auf einem guten Weg.“Dennoch wolle und müsse der VfR im Trainingslager unter der türkischen Sonne genau an diesen Dingen arbeiten. In Sachen Sturm herrschte bis Donnerstagabend beim VfR Aalen auf dem Transfermarkt noch Flaute, aber das kann sich ändern und das tat es auch. „Jeder, der für uns qualitativ bezahlbar
sagt Gino Windmüller.
ist, den sollten wir dazunehmen“, sagte Cheftrainer Roland Seitz.
Habemus Stürmer
In diese Kategorie zählt damit auch die Verpflichtung vom vergangenen Mittwoch und von Donnerstag (Andreas Ivan). Sebastian Schiek hatte zuvor das letzte Ticket Last Minute bekommen und dürfte beim VfR auf der linken Seite Goson Sakai beziehungsweise Nico Lucas verdrängen. Ob und wo Ivan spielen wird, ist derzeit noch offen. Sicher ist nur, er ist wieder kein nomineller Stürmer. Der kam aber dann auch noch und bei nur 23 eigenen Tore aus den bislang 19 Spielen war das auch notwendig. Amodou Abdullei unterschrieb um 19.30 Uhr einen Vertrag bis zum Saisonende beim VfR. Der 32-Jährige hatte seinen Vertrag vor wenigen Wochen beim Oberligisten TuS Koblenz (17 Spiele, 7 Tore) aufgelöst. Der VfR hat damit die Transferaktivitäten für diese Saison abgeschlossen – in der Winterpause ist Abdullei der fünfte Neuzugang. Es gab vier Abgänge.
„Die Abwehr ist immer auch die ganze Mannschaft“,