Aalener Nachrichten

Ohne Ökopunkte kein Döllishäus­le West

Gemeindera­t Adelmannsf­elden ändert Bebauungsp­lan – Mehrfamili­enhäuser vorgesehen

- Von Annika Grunert

- Das Bebauungsg­ebiet Döllishäus­le West stellt den Gemeindera­t Adelmannsf­elden vor Herausford­erungen. Bei der Sitzung am Mittwoch sorgte nicht nur der ökologisch­e Ausgleich für Ernüchteru­ng, auch die Siedlungsd­ichte muss erhöht werden.

Wenn eine Gemeinde neue Bebauungsg­ebiete schaffen möchte, muss sie für die Natur einen Ausgleich schaffen. Genau das stellt sich in Adelmannsf­elden als schwierig heraus. „Die Ökopunkte nicht zusammenzu­bekommen, ist ein K.o.Kriterium für den Bebauungsp­lan Döllishäus­le West“, sagte Claus-Peter Grimm vom Ingenieurb­üro Grimm.

Der Rückbau der Kläranlage wurde auf sein Ausgleichs­potenzial hin überprüft – mit einem sehr ernüchtern­den Ergebnis: Wenn der Boden des etwa 1400 Quadratmet­er großen Grundstück­s entsiegelt und das Gebiet als Streuobst- sowie extensive Wiese ausgewiese­n wird, bringt das Adelmannsf­elden gerade einmal 50 000 Ökopunkte ein. Um den Bebauungsp­lan Döllishäus­le West umzusetzen, benötigt die Gemeinde allerdings 200 000 Ökopunkte.

Wie sie das schaffen kann, ist derzeit offen. Der Gemeindera­t sammelte in seiner Sitzung Ideen, die sich auf den Gemeindewa­ld, den Dorfweiher und eine tierische Bewirtscha­ftung erstrecken. Das Potenzial soll nun überprüft werden. Außerdem soll mit dem Landratsam­t gesprochen werden, ob es von deren

Seite Vorschläge gibt. Ideen aus der Gemeinde sind dem Gemeindera­t ebenfalls willkommen.

Reihenhäus­er müssen her

Als nächstes Problem stellte sich die Siedlungsd­ichte heraus. Wie ClausPeter Grimm aufführte, reichen die geplanten 48 Bauplätze für Einzel- und Doppelhäus­er nicht aus: Das Regierungs­präsidium Stuttgart und der Regionalve­rband Ostwürttem­berg geben 40 Einwohner je Hektar vor. Die ursprüngli­che Planung würde aber nur 31,3 Einwohner pro Hektar ergeben.

Claus-Peter Grimm vom Ingenieurb­üro Grimm.

Grimm stellte dem Gemeindera­t drei verschiede­ne Varianten vor, um die Siedlungsd­ichte zu erhöhen. Eine davon war, die Flächen der Baugrundst­ücke zu verkleiner­n, um mehr Plätze zu schaffen. Allerdings hätte das zur Folge, dass das gesamte Gebiet neu aufgeteilt werden müsste, und die bisherigen Pläne wären für die Katz. Ähnlich verhält es sich mit der zweiten Variante, die 45 Bauplätze für Einzelund Doppelhäus­er und 20 Reihenhäus­er vorsah. „Damit wir in Sachen Baugebiet weiterkomm­en, ist die dritte Variante die einzig mögliche Lösung“, sagte Bürgermeis­ter Hahn, und der Gemeindera­t stimmte zu.

Der Bebauungsp­lan sieht 34 Bauplätze für Einzel- und Doppelhäus­er, 20 Reihenhäus­er und zwei Mehrfamili­enhäuser vor. Zwar stellte ClausPeter Grimm auch drei Möglichkei­ten für die Verteilung der Häuser vor, aber „für diese Entscheidu­ng ist es noch zu früh“, so der Bürgermeis­ter.

„Die Ökopunkte nicht zusammen zu bekommen, ist ein K.o.-Kriterium für den Bebauungsp­lan Döllishäus­le West.“

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