Hieber mahnt: Thema jetzt nicht beerdigen
Soll Ellwangen eine Wohnbaugesellschaft gründen? SPD und OB sind da geteilter Meinung
(gäss) - In Ellwangen fehlen Wohnungen. Vor allem bezahlbare für Menschen mit geringem Einkommen. Aus diesem Grund möchte die SPD, dass die Stadt eine Wohnbaugesellschaft gründet.
Die Verwaltung scheut dagegen Risiko und Aufwand. „Erhebliches Kapital“wäre zur Verfügung zu stellen, um zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und für spürbare Entlastung am Wohnungsmarkt zu sorgen. Außerdem will die Stadt keine Doppelstrukturen schaffen. Schließlich bestehe in Ellwangen bereits eine Baugenossenschaft, an der die Stadt beteiligt sei.
Herbert Hieber war mit dieser Stellungnahme der Verwaltung zum SPD-Haushaltsantrag alles andere als zufrieden. Der Fraktionsvorsitzende bat darum, das Thema jetzt nicht zu beerdigen. Er erinnerte am Donnerstag im Gemeinderat daran, dass im OB-Wahlkampf alle drei Kandidaten mit der Gründung einer Wohnbaugesellschaft „geliebäugelt“hatten.
OB Michael Dambacher verwies aufs städtische Wohnbauprogramm. Er habe seine Meinung überdacht, sagte er und findet, die Bauträger sollten es im Sinne der Stadt und der Bürger umsetzen.
Der CDU ist das Konzept für eine Wohnbaugesellschaft zu unpräzise und unausgegoren, wie Fraktionsvorsitzender Armin Burger sagte. Man müsse mindestens mit einer Million einsteigen. Es sei auch nicht klar, wo die Vorteile für Ellwangen lägen. Unterstützung für die SPD kam dagegen aus den Reihen der Grünen. „Wir können dieses Thema nicht mehr verschieben“, mahnte Martina Osiander.
Am Ende ist der Gemeinderat Hiebers Vorschlag gefolgt, Bürgermeister aus Klein- und Mittelstädten einzuladen, die über ihre Erfahrungen mit Wohnbaugesellschaften berichten sollen. OB Dambacher will auch die andere Seite hören. Also kündigte er an, Vertreter von Städten ohne Wohnbaugesellschaften ebenfalls einzuladen.