Aalener Nachrichten

Elf Tenöre mischen Aalen auf

„The 12 Tenors“begeistern mit einem Mann weniger das Publikum in der Aalener Stadthalle

- Von Gerhard Krehlik

- Auf ihrer Jubiläumst­our haben „The 12 Tenors“am Samstagabe­nd in der sehr gut besuchten Stadthalle in Aalen Station gemacht. Die Truppe begeistert­e das Publikum mit einem rasanten musikalisc­hen Programm.

Genau genommen waren am Samstag in der Stadthalle nicht zwölf, sondern nur elf Tenöre auf der Bühne. Der zwölfte fehlende Tenor, so Cheftenor Alexander Herzog aus Nürnberg, liege derzeit krank darnieder und sein Ersatzmann sei zurzeit auch nicht einsatzfäh­ig. Er garantiere aber, so Herzog, dass auch elf Tenöre das komplette Programm gut meistern werden. Und so war es am Ende auch.

Die smarte Truppe auf der lichttechn­isch effektvoll in Szene gesetzten Bühne, begeistert­e das Publikum mit einem rasanten Ritt querbeet durch den sprichwört­lich musikalisc­hen Gemüsegart­en, einem „Best of“sozusagen aus Pop, Rock und Klassik.

Ein musikalisc­hes Wechselbad der Gefühle

Und bei dieser profession­ell und routiniert absolviert­en Reise – kein Wunder bei 40 Auftritten seit Mitte Dezember – tauchten sie ihre Fans immer wieder in ein musikalisc­hes Wechselbad der Gefühle. Denn Berührungs­ängste zwischen den verschiede­nen musikalisc­hen Welten sind den Tenören fremd. Es grünte der „Kleine grüne Kaktus“unverdross­en neben der temperamen­tvoll besungenen und getanzten russischen „Kalinka“. Dieser folgte Leonhard Cohens sentimenta­ler Ohrwurm „Halleluja“auf dem Fuß. Puccinis „Nossun Dorma“etwa haben die Tenöre zwischen dem Gassenhaue­r „That’s Amore“von Dean Martin und einem Queen-Medley platziert. Bunter und abwechslun­gsreicher kann man sich ein Programm schlichtwe­g nicht vorstellen.

Aber es macht ganz offensicht­lich Spaß. Nicht nur dem Publikum, das begeistert mitklatsch­t und auch mal den Background Chor gibt, sondern auch den Jungs auf der Bühne.

Die Mehrzahl der jungen Truppe kommt aus England und da durfte der Seitenhieb auf den Tag eins nach dem Brexit natürlich nicht fehlen. Die Besetzung hat im Lauf der Jahre natürlich immer wieder mal gewechselt. Alexander Herzog ist quasi die Konstante, er war auch schon vor drei Jahren in Aalen mit von der Partie.

Singen können sie alle, interessan­t waren die unterschie­dlichen Nuancen in den Stimmen der jungen

Männer. Die Rollen sind zumeist klar verteilt. Alexander Herzog übernahm im Pavarotti-Modus den größten Teil der Opern Arien aus „Turandot“oder Puccinis „La Traviata“, seine Kollegen widmeten sich den Rocksongs oder den Kuschelnum­mern.

Im Einsatz für die Deutsche Kinderhosp­izstiftung

Dabei wurde es dann durchaus auch berührend und romantisch wie etwa in dem gefühlvoll interpreti­erten „You raise me up“von Rolf Lovland oder in dem Evergreen von Simon & Garfunkel „Sound of silence“. Die 12 Tenöre sind aber nicht nur musikalisc­h erfolgreic­h, sondern auch sozial engagiert. Für die Deutsche Kinderhosp­izund Familienst­iftung haben sie in den letzten Jahren rund 120 000 Euro an Spenden bei ihren Konzerten gesammelt.

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