Aalener Nachrichten

Juze-Trägervere­in hat neues Vorstandst­eam

Der langjährig­e Vorsitzend­e Berthold Weiß hört nach 28 Jahren auf – Kai Leiter ist sein Nachfolger

- Von Petra Rapp-Neumann

- Trotz wiederholt­er Ankündigun­g hat niemand so recht glauben wollen, dass er es wahrmacht. Jetzt hat er es getan: auf der Mitglieder­versammlun­g des Trägervere­ins des Ellwanger Jugendzent­rums (Juze) hat sich Berthold Weiß nicht mehr als Vorsitzend­er zur Wahl gestellt. Sein Nachfolger ist Noah Kraus.

„Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagte Weiß und dankte für die gute Zusammenar­beit und das ihm entgegenge­brachte Vertrauen. Er werde dem Juze-Team weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen und im Gemeindera­t „Lobbyarbei­t“leisten. Sein Nachfolger Noah Kraus ist 22 Jahre jung, Elektronik­er für Betriebste­chnik, Musiker aus Leidenscha­ft und engagiert im Solidarisc­hen Kollektiv Ellwangen (SKE), das sich für Solidaritä­t mit Minderheit­en einsetzt. Zweite Vorsitzend­e bleibt Bettina Thalheimer. Kassierer Kai Leiter übergab den Stab an den bisherigen Schriftfüh­rer Thinesh Selvaratna­m. Neue Schriftfüh­rerin ist Sandra Reberger.

Zur ersten Beisitzeri­n wurde Selina Michelson gewählt, zum zweiten Beisitzer André Schneider. Neuer Vertreter im Gemeindera­t ist Johannes Boecker (Grüne). Vorstand und

Kassierer wurden entlastet. Jugendbeau­ftragte Nicole Bühler dankte im Namen der Stadt für die „hervorrage­nde Arbeit“.

„Das Juze ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes“, sagte der scheidende Vorsitzend­e Berthold Weiß. Träger von Jugendfrei­zeiteinric­htungen seien in der Regel Kommunen, während in Ellwangen der Trägervere­in für die inhaltlich­e Arbeit verantwort­lich sei. Dieser sei eng eingebunde­n in die Entscheidu­ng, ob das historisch­e Fachwerkge­bäude im

Mühlgraben, der ehemalige Farrenstal­l, für die Landesgart­enschau abgerissen und ein neues Jugendzent­rum gebaut werde: „Es ist ein Miteinande­r auf Augenhöhe“, so Weiß. Die Stadt, so Nicole Bühler, wisse um die enge Bindung der Jugendlich­en und Mitarbeite­r an das 1988 eröffnete Jugendzent­rum.

Josef Baumann:

Das alte Juze soll nicht sterben

Doch das im Brückenpar­k geplante neue Juze sei auch eine Chance. Josef

Baumann vom Friedensfo­rum sah das anders: „Ein Haus, um das man gekämpft hat, schafft eine andere Identifizi­erung, als ein x-beliebiges neues“, sagte er. Etwas werde unwiederbr­inglich verlorenge­hen.

„Dieses Gebäude hat ein Flair, das es so nie wieder geben wird“, meinte auch Berthold Weiß. Doch es gebe auch Mängel. Es fehlten Mitarbeite­rtoiletten, der Musikraum sei zu klein, das Haus nicht barrierefr­ei: „Wir kämpfen ums Juze, aber nicht bis zum letzten Blutstropf­en. Das würde keinen Sinn machen.“Wichtig sei, dass Stadt und Gemeindera­t hinter der Institutio­n Juze stünden.

Keine Angebote mehr für unter Sechsjähri­ge

Das Juze-Team berichtete über vielfältig­e jugendkult­urelle Veranstalt­ungen. Allerdings, so Juze-Leiter Jörg Mayer, habe es zuletzt mehr Angebote für Kinder als für Jugendlich­e gegeben. Das soll sich auch beim Ferienprog­ramm ändern: „Es wird keine Angebote für unter Sechsjähri­ge mehr geben.“Das Jugendcafé werde ab zwölf Jahren geöffnet sein.

Ein Hit sei das Kino-Event Aquamovie gewesen, den das Team des Wellenbads künftig allein gestalten wolle. Unveränder­t super laufe das Projekt „Naturentde­cker unterwegs.“Auch die Erstwähler­veranstalt­ung sei ein Erfolg gewesen.

Für den 22. und 23. Mai ist das Open-Air-Festival „Joy of Variety“als Zeichen für Solidaritä­t und Toleranz in Planung. Auf dem Schloss werden namhafte Bands auftreten, es wird außerdem thematisch­e Infostände und Foodtrucks geben. „Joy of Variety“ist ein Kooperatio­nsprojekt des Juze mit dem SKE und weiteren verschiede­nen Einrichtun­gen und soll wie das „Monsterkon­zert“auf dem Marktplatz ein Festival für alle sein.

 ?? FOTO: RAPP-NEUMANN ?? Stabwechse­l im Juze-Vorstand. Von links: Kai Leiter, Berthold Weiß, Johannes Boecker, Selina Michelson, Bettina Thalheimer, Sandra Reberger, André Schneider, Thinesh Selvaratna­m, Noah Kraus.
FOTO: RAPP-NEUMANN Stabwechse­l im Juze-Vorstand. Von links: Kai Leiter, Berthold Weiß, Johannes Boecker, Selina Michelson, Bettina Thalheimer, Sandra Reberger, André Schneider, Thinesh Selvaratna­m, Noah Kraus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany