Kirchendachsanierung geht Schritt für Schritt voran
Bis Juli soll die Sanierung der Westhausener Mauritiuskirche abgeschlossen sein
- Fast ein Jahr nach Beginn der aufwendigen Sanierungsarbeiten an der Westhausener SanktMauritius-Kirche gestalten sich einige Arbeiten schwieriger als erwartet.
Seit Frühjahr vergangenen Jahres ist die Sankt-Mauritius-Kirche innen und außen eine Großbaustelle. Die Arbeiten gelten vor allem der Sanierung des Dachs. Hier hat der Zahn der Zeit an der 240 Jahre alten, spätbarocken Kirche kräftig genagt. Die eigentlich sehr massiven Eichenbalken waren an vielen Stellen durch eindringende Nässe durchgefault. Dadurch drohte das Dach einzustürzen. „Wenn man in ein solches Bauwerk eingreift, tauchen immer neue weitere Stellen auf, die dringend repariert werden sollten“, erzählt Pfarrer Matthias Reiner. Und so war es auch im Falle der Mauritius-Kirche. Mittlerweile steht das Dachgebälk wieder „auf festen Füssen“. Die morschen Stellen wurden nahezu chirurgisch entfernt und durch individuell angefertigte Ersatzstücke ersetzt. „Dafür braucht es Fachleute und Zimmereibetriebe, die eine besondere Zulassung und Befähigung für die Ausführung solcher Arbeiten haben“, sagt Mesnerin Brigitta Wigger, die beinahe täglich zum Dach hinaufsteigt, um nach dem Rechten zu sehen.
Während die Außenarbeiten wegen des feuchten Wetters ruhen, sind im Inneren die Stuckateure am Werk. Die Reparatur des sichtbaren Stucks ist noch die einfachste Aufgabe. Schwieriger ist die Sanierung des nicht sichtbaren Teils des Gewölbes, der sogenannten Boxen, die nur über das Dach erreichbar sind. „Um die vielen feinen Risse zu kitten, kann man nicht einfach normalen Mörtel draufklatschen“, sagt Pfarrer Reiner. Es muss ein besonderer Lehmmörtel sein, durchmischt mit Roßhaaren. Die Sanierung des Dachgebälks und des Dachgewölbes, mit möglichst minimalem Eingriff in das Originalmaterial ist eine der Vorgaben des Landesdenkmalamts. Viel Freiraum gibt es nicht.
1,4 Millionen Euro wird die Sanierung am Ende kosten. Einen großen Teil trägt die Kirchengemeinde. An privaten Spenden sind 74 140 Euro eingegangen. „Wie es aussieht, werden wir rechtzeitig fertig“, so Pfarrer Reiner. Im Blick hat die Gemeinde den Juni/Juli. Somit könnte die Kirche zum Kreisfeuerwehrfest in Westhausen Mitte Juli und zur geplanten Fahnenweihe der Feuerwehr Westhausen im neuen Glanz erstrahlen.