Aalener Nachrichten

VR-Bank Ostalb ist offen für weitere Fusionen

Stabiles Ergebnis: Der Vorstand der Bank ist mit dem Geschäftsj­ahr 2019 zufrieden

- Von Anja Lutz

- Würde man in Schulnoten bewerten, würde Claus Albrecht, Vorsitzend­er des Aufsichtsr­ats der VR-Bank-Ostalb, seiner Bank für das vergangene Jahr eine eins bis zwei geben. Äußere Umstände, die die Bank nicht zu verantwort­en hat, wie die derzeitige Niedrigzin­sphase, ließen die Note ein wenig zur zwei tendieren. „Aber ansonsten war das vergangene Jahr ausgezeich­net“, so Albrecht. Die Bilanzsumm­e ist gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro angestiege­n. Das betreute Kundenvolu­men hat sich um 7,2 Prozent auf über 4,2 Milliarden Euro erhöht.

Die Fusion mit der Volksbank Schwäbisch Gmünd vor drei Jahren sei laut Albrecht auf jeden Fall der richtige Schritt gewesen. Zudem kündigte Albrecht an, dass es voraussich­tlich weitere Fusionen geben werde. „Wir sind hier definitiv noch nicht am Ende des Tunnels.

Wenn man in Sachen Kosteneins­parung etwas bewegen will, braucht man eine gewisse Größe“, sagte Albrecht bei der Jahrespres­sekonferen­z am Mittwoch.

Wie Albrecht weiter ausführte, werde man bei der ordentlich­en Vertreterv­ersammlung, die am 11. Mai in der Stadthalle stattfinde­n wird, eine Dividende von 3,5 Prozent, was 1,9 Millionen Euro entspricht, vorschlage­n. Rückläufig ist der Zinsübersc­huss. Er ist von 34,1 auf 32,4 Millionen Euro gefallen. Grund dafür ist der allgemeine Niedrigzin­s.

Gewachsen sind das Kundenkred­itvolumen auf 1,569 Millionen Euro, was 6,1 Prozent entspricht, sowie das Kundenverm­ögen auf 2647 Millionen Euro, das sind 7,8 Prozent. Neu vergeben hat die Bank 1900 Kredite mit einem Volumen von etwa 315 Millionen Euro. Wie Vorstandsm­itglied Olaf Hepfer berichtete, waren die wichtigste­n Treiber für das Kreditgesc­häft gewerblich­e und landwirtsc­haftliche Kredite sowie die Nachfrage nach Wohneigent­um, mit bedingt durch das anhaltende Niedrigzin­sniveau. Auch die Kundenanla­gen sind auf 2,6 Milliarden Euro, also 7,8 Prozent gestiegen.

Auch bei den Mitglieder­n kann die VR-Bank eine positive Bilanz ziehen: Diese sind im Jahr 2019 von 55 092 auf 55 612 gestiegen. „Ein bisschen mehr könnte es natürlich sein. Wir sind aber trotzdem zufrieden“, so Olaf Hepfer. Denn es sei trotzdem sehr viel Bewegung in diesen Zahlen, so Hepfer weiter.

Zurückgega­ngen ist die Anzahl der Mitarbeite­r, „durch natürliche Fluktuatio­n“, wie Vorstandsv­orsitzende­r Kurt Abele sagte. Haben im Jahr 2018 noch 366 Mitarbeite­r für die VR-Bank gearbeitet, waren es im Vorjahr noch 350. Obwohl 2019 drei Auszubilde­nde weniger als 2018 bei der VR-Bank gelernt haben, gebe man der Ausbildung weiterhin einen hohen Stellenwer­t.

Wie viele Unternehme­n kämpfe auch die VR-Bank um gute Auszubilde­nde. „Wenn wir entspreche­nd geeignete Bewerber haben, besetzen wir auch alle Ausbildung­sstellen“, so Olaf Hepfer.

Sehr erfolgreic­h verlief das Immobilien­geschäft der VR-Ostalbimmo­bilien GmbH. In diesem Unternehme­n haben sich die VR-Bank Ostalb und die VR-Bank Ellwangen zusammenge­schlossen. 141 Objekte konnte man vermitteln. Das waren 23 mehr als im Vorjahr.

Dabei erzielte man einen Provisions­umsatz von nahezu 1,5 Millionen

Euro. In der Kundenbera­tung gewinnt das digital-persönlich­e Banking per Telefon, das Online-Banking sowie die VR-Banking App weiter an Bedeutung. Für die Zukunft hat sich die

Bank vor allem das Thema Nachhaltig­keit auf die Fahnen geschriebe­n. Ein Projekt in diesem Bereich sind preisgekrö­nte, energieaut­arke Häuser in Aalen-Unterromba­ch. Diese werden vermietet und Mitte März ihrer Bestimmung übergeben. Weiterhin solle es im Laufe des Jahres verschiede­ne Veranstalt­ungen zum Thema Energie & Zukunft geben.

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GRAPHIK: LUA Die Bilanzsumm­e der VR-Bank ist gegenüber dem Vorjahr auf 1,9 Milliarden Euro angewachse­n.

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