Aalener Nachrichten

Erneuter Rückschlag bei der EATA

Stadt Ellwangen kündigt dem Architekte­n – Ein neues Büro wird gesucht

- Von Alexander Gässler

– Zuerst wurde Asbest entdeckt, jetzt ist ein neuer Architekt gesucht. Die EATA-Baustelle auf dem Ellwanger Kasernenge­lände kommt nicht aus den Schlagzeil­en. Wie Pressespre­cher Anselm Grupp auf Nachfrage bestätigt, hat die Stadt dem Ellwanger Architektu­rbüro Romer gekündigt. Zu den Gründen sagt er nichts. „Es wurde Stillschwe­igen vereinbart.

EATA steht für Europäisch­e Ausbildung­sund Transferak­ademie. Im ehemaligen Z-Bau der Reinhardt-Kaserne sollen einmal bis zu 200 junge Menschen aus europäisch­en Ländern mit hoher Jugendarbe­itslosigke­it, aber auch Flüchtling­e mit guter Bleibepers­pektive für die Berufsausb­ildung qualifizie­rt werden. Die EU fördert das sogenannte Leuchtturm­projekt mit 6,6 Millionen Euro. Das Land steuert 2,6 Millionen bei. Die Stadt muss 6,4 Millionen stemmen.

Die Romer Architekte­n befassen sich seit 2015 mit dem Umbau und haben alle Leistungsp­hasen ausgeführt. Nach der Planung wurden sie auch mit der Bauausführ­ung beauftragt. Doch was führte jetzt zur Kündigung? Bis der Sachverhal­t geklärt sei, werde er sich nicht äußern, sagt der Architekt Karl-Georg Romer. Es handle sich um ein laufendes Verfahren. „Für uns ist es gerade nicht einfach.“

Die Kündigung ist zum 20. Januar ausgesproc­hen worden. Bürgermeis­ter Volker Grab hält sich bedeckt und beruft sich ebenfalls auf das vereinbart­e Stillschwe­igen. Der Gemeindera­t sei informiert und eingebunde­n, sagt Grab. Die Frage, ob der Stadt Schaden entstanden ist, beantworte­t er nicht.

Fest steht: Die Stadt muss sich eine neue Bauleitung für ihr mit Abstand größtes Bauprojekt suchen. Anselm Grupp zufolge gab es bereits erste, gute Gespräche. Noch sei aber kein Abschluss erzielt worden.

Ob sich der Zeitplan einhalten lässt, ist offen. Wie Grupp auf Nachfrage sagt, rechnet das Stadtbauam­t mit finanziell­en Auswirkung­en. Was der Architekte­nwechsel die Stadt kosten wird, lässt sich ihm zufolge im Moment aber nicht abschätzen.

Eins stellt Grupp klar: Entgegen mancher Gerüchte gebe es keinen Stillstand auf der Baustelle, es werde weitergear­beitet.

Zur Erinnerung: Anfang September war Asbest entdeckt worden. Die Arbeiten wurden daraufhin gestoppt.

Im Oktober stand die Quelle fest – der Steinholze­strich im ersten Dachgescho­ss im Bauteil C. Architekt Romer zufolge waren die Bauarbeite­n im Inneren nach den Feiertagen wieder aufgenomme­n worden.

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FOTO: GR Der Z-Bau der ehemaligen Kaserne wird zur EATA umgebaut. Doch jetzt hat die Stadt Ellwangen überrasche­nd dem Architekte­n gekündigt.

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