Erneuter Rückschlag bei der EATA
Stadt Ellwangen kündigt dem Architekten – Ein neues Büro wird gesucht
– Zuerst wurde Asbest entdeckt, jetzt ist ein neuer Architekt gesucht. Die EATA-Baustelle auf dem Ellwanger Kasernengelände kommt nicht aus den Schlagzeilen. Wie Pressesprecher Anselm Grupp auf Nachfrage bestätigt, hat die Stadt dem Ellwanger Architekturbüro Romer gekündigt. Zu den Gründen sagt er nichts. „Es wurde Stillschweigen vereinbart.
EATA steht für Europäische Ausbildungsund Transferakademie. Im ehemaligen Z-Bau der Reinhardt-Kaserne sollen einmal bis zu 200 junge Menschen aus europäischen Ländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit, aber auch Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive für die Berufsausbildung qualifiziert werden. Die EU fördert das sogenannte Leuchtturmprojekt mit 6,6 Millionen Euro. Das Land steuert 2,6 Millionen bei. Die Stadt muss 6,4 Millionen stemmen.
Die Romer Architekten befassen sich seit 2015 mit dem Umbau und haben alle Leistungsphasen ausgeführt. Nach der Planung wurden sie auch mit der Bauausführung beauftragt. Doch was führte jetzt zur Kündigung? Bis der Sachverhalt geklärt sei, werde er sich nicht äußern, sagt der Architekt Karl-Georg Romer. Es handle sich um ein laufendes Verfahren. „Für uns ist es gerade nicht einfach.“
Die Kündigung ist zum 20. Januar ausgesprochen worden. Bürgermeister Volker Grab hält sich bedeckt und beruft sich ebenfalls auf das vereinbarte Stillschweigen. Der Gemeinderat sei informiert und eingebunden, sagt Grab. Die Frage, ob der Stadt Schaden entstanden ist, beantwortet er nicht.
Fest steht: Die Stadt muss sich eine neue Bauleitung für ihr mit Abstand größtes Bauprojekt suchen. Anselm Grupp zufolge gab es bereits erste, gute Gespräche. Noch sei aber kein Abschluss erzielt worden.
Ob sich der Zeitplan einhalten lässt, ist offen. Wie Grupp auf Nachfrage sagt, rechnet das Stadtbauamt mit finanziellen Auswirkungen. Was der Architektenwechsel die Stadt kosten wird, lässt sich ihm zufolge im Moment aber nicht abschätzen.
Eins stellt Grupp klar: Entgegen mancher Gerüchte gebe es keinen Stillstand auf der Baustelle, es werde weitergearbeitet.
Zur Erinnerung: Anfang September war Asbest entdeckt worden. Die Arbeiten wurden daraufhin gestoppt.
Im Oktober stand die Quelle fest – der Steinholzestrich im ersten Dachgeschoss im Bauteil C. Architekt Romer zufolge waren die Bauarbeiten im Inneren nach den Feiertagen wieder aufgenommen worden.