Kommt eine Aussichtsplattform auf den Braunenberg?
Umweltausschuss gibt Naturschutz-Gutachten in Auftrag
- Mit einem Gutachten will der Umweltausschuss prüfen lassen, ob bei der ehemaligen Drachenfliegerrampe auf dem Braunenberg eine Aussichtsplattform gebaut werden könnte. Das Gremium teilt sich in zwei Lager. Die einen wollen die sogenannte FFH-Vorprüfung (FaunaFlora-Habitat) in diesem sensiblen und geschützten Buchenmischwald für geschätzte 15 000 bis 20 000 Euro. Die anderen wollen zuerst Bescheid wissen, ob der Waldbesitzer (Landesforst) so einer Plattform überhaupt zustimmen würde. Von Forstseite steht immer noch eine Antwort aus. Seit 1. Januar ist die Forstneuorganisation ForstBW für die Sache zuständig.
Im Oktober hatte es einen Ortstermin mit der Verwaltung, Forstvertretern und den Wasseralfinger und Hofener Ortschaftsräten gegeben (der mögliche Standort liegt auf Hofener Gemarkung). In den anschließenden Sitzungen votierten beide
Ortschaftsräte mehrheitlich für die Vorprüfung. Mit ihr sollen Fragen des Arten- und Umweltschutzes geklärt werden. Und dieses Gutachten braucht man auch, stellte Oberbürgermeister Thilo Rentschler klar.
Die als Ersatz für die Rampe aufgestellte „wunderbare Bank“biete eine „herrliche Aussicht“über die Aalener Bucht. Allerdings gebe es an dieser „unbeobachteten Stelle mitten im Wald“eben das Müllproblem, das „nicht akzeptabel“sei. Das Gutachten, vermutet Rentschler, lasse wohl kaum „Grautöne“erwarten. Soll heißen, es führe entweder zu einem Ja für die Plattform oder zu einem „No-Go“, weil die Aussichtsanlage nicht umweltverträglich ist.
Für Sigrun Huber-Ronecker (Grüne) ist es unter anderem irritierend, dass man nun seit fast einem halben Jahr auf eine Antwort warte. An der Stadt liege das jedenfalls nicht, hatte Rentschler erklärt. Forstdirektor Johann Reck, der beim VorOrt-Termin dabei war, hatte nach eigener Aussage eine Anfrage an ForstBW weitergeleitet, ob sie bei einem positiven FFH-Gutachten grundsätzlich dem Bauvorhaben zustimme.
Dass zuerst ein Gutachten in Auftrag gegeben wird und dann der Waldbesitzer gefragt werde, ist für Josef Anton Fuchs (CDU) die verkehrte Vorgehensweise und eine „Luftnummer“. Man müsse warten, bis Klarheit herrsche. Rentschler betonte, es werde von Seiten der Stadt nichts verzögert, der Brief an die Forstverwaltung sei kurz nach dem Vor-Ort-Treffen bei der ehemaligen Rampe rausgegangen.
Auch Ilse Schmelzle (FDI) findet das von der Verwaltung vorgeschlagene Vorgehen nicht so richtig sinnvoll: „Wenn der Besitzer Nein sagt, können wir uns das Gutachten sparen.“Ähnlich sehen das die Grünen. Michael Fleischer stellte einen Antrag: Warten bis der Brief vom Landesforst da ist und die GutachtenEntscheidung vertagen. Für Andrea Hatam (SPD) ist das keine gute Lösung, weil man dann wieder Zeit verliere. Mit dem Antrag, die Abstimmung zu schieben, konnten sich die Grünen auch nicht durchsetzen (Neun Ja- und zwölf Nein-Stimmen“. Der Voruntersuchung, deren Kosten die Stadt übernimmt, stimmte der Ausschuss dann zu, die GrünenFraktion enthielt sich.