Das All-einsein des Langstreckenfahrers
Straßen? Wo wir hinfahren, brauchen wir keine ... Straßen!“Was der geniale Erfinder Doc Brown zu Marty McFly am Ende des Kinoklassikers „Zurück in die Zukunft“sagt, ist auch 35 Jahre nach der Kinopremiere unvergessen. Ob Elon Musk einen nostalgischen Filmabend hinter sich hatte, als er vor zwei Jahren beschloss, seinen roten Tesla Roadster ins Weltall zu schießen? Nicht unbedingt, denn wenn er auch noch „Star Wars“geguckt hätte, wäre ihm vielleicht die Gefahr zu groß gewesen, dass das Auto vom Todesstern zerlasert wird. Aber auch ohne Sternzerstörer ist die Fahrt – oder besser der Flug – wohl eher nicht förderlich für den Wiederverkaufswert des Fahrzeugs. Ein Jahreswagen wird das nicht mehr, auch wenn die Kilometerzahl auf dem Tacho sicher beeindruckend niedrig wäre. Das Auto sei im Weltraum einer extremen Strahlung ausgesetzt, sagte der Chemiker William Caroll jüngst. Längst passé sein könnten demnach vor allem organische Stoffe wie Leder, Gummi, Stoff und Farbe.
Sollte die Batterie noch laufen, hätte die nach David Bowie „Starman“getaufte Fahrerpuppe hinterm
Steuer inzwischen fast 200 000-mal dessen Song „Space Oddity“gehört. So ist es jedenfalls auf der Internetseite whereisroadster.com zu lesen, die sogar den aktuellen Standort vermeldet. Die Kameras sind erloschen, kein Mensch weiß, wie das Auto inzwischen aussieht – oder ob sich vielleicht ein kleines grünes Männchen hinters Steuer geklemmt hat.
Über eines muss sich das Weltallvehikel jedenfalls keine Gedanken machen: über Stau. Freie Fahrt gibt es da immer – mangels Straßen. (dre)