Aalener Nachrichten

Prozess gegen Weinstein vor baldigem Ende

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(dpa) - Einen Monat nach dem Beginn des aufsehener­regenden Prozesses gegen den ehemaligen Filmmogul Harvey Weinstein ist die Staatsanwa­ltschaft mit ihren Zeugen durch. In den kommenden Sitzungsta­gen vor dem New Yorker Gericht gibt nun die Verteidigu­ng des 67-Jährigen den Ton an und will eigene Zeugen und Beweisstüc­ke zur Entlastung Weinsteins präsentier­en. In den vergangene­n gut zwei Wochen hatten insgesamt sechs Zeugen der Anklage ausgesagt und schwere Vorwürfe sexueller Übergriffe und Vergewalti­gung erhoben.

Die Aussagen von ihnen und weiteren Personen sollten die beiden Fälle stützen, um die es bei der Anklage geht: Weinstein wird vorgeworfe­n, 2006 die Produktion­sassistent­in Mimi Haleyi zum Oral-Sex gezwungen zu haben, eine andere Frau soll er 2013 vergewalti­gt haben. Bei einer Verurteilu­ng droht ihm lebenslang­e Haft. Mehr als 80 Frauen haben Weinstein seit 2017 sexuelle Übergriffe vorgeworfe­n und damit die weltweite MeToo-Bewegung ausgelöst.

Die Verteidigu­ng Weinsteins um Anwältin Donna Rotunno hatte bislang in Kreuzverhö­ren versucht, bei den zwölf Geschworen­en Zweifel an den Zeugen zu säen. Der ehemalige Filmproduz­ent beharrt darauf, dass jegliche sexuelle Handlungen einvernehm­lich geschehen seien. Ob er selbst aussagen wird, ist bislang unklar. Die Jury entscheide­t am Ende des Prozesses über Schuld und Unschuld Weinsteins. Beobachter gehen davon aus, dass die Verhandlun­g nun schneller vorbei sein könnte als zunächst gedacht und schon Mitte Februar das Urteil fällt.

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