Wie Phönix aus der Asche
Durch Zusammenschluss und Werbung revitalisierte die Concordia Lauchheim ihren Chor
(ij) - Dem Chor der Concordia Lauchheim geht es gut, denn mit mehr als 60 Sängern ist die Formation derzeit bestens aufgestellt. Das war nicht immer so. Noch vor etwas mehr als einem Jahr fürchtete der Stammchor des Vereins um seine Existenz.
LAUCHHEIM - Dem Chor der Concordia Lauchheim geht es gut. Richtig gut sogar, denn mit mehr als 60 Sängern ist die Formation derzeit bestens aufgestellt. Das war nicht immer so. Noch vor etwas mehr als einem Jahr fürchtete der Stammchor des Vereins um seine Existenz. Durch den Zusammenschluss mit dem Chor Corpus Cantare und einer besonders engagierten Werbung um musikalischen Nachwuchs konnte der Gesangverein revitalisiert werden.
Die Concordia Lauchheim besaß einst zwei Chöre. Während Corpus Cantare, der die jüngere Gesangsgeneration des Vereins beheimatete, mit rund 20 Sängern noch ganz gut aufgestellt war, sah es für den Stammchor finster aus. Die Fluktuation war groß, so groß, dass es am Ende nur noch zwei Sopranisten gab. Elf Mitglieder waren offenbar einfach zu wenig. Ende 2018 gab es dann erste Überlegungen in der Concordia, was man mit dem Stammchor anfangen soll. Die Idee, einfach beide Chöre zusammenzuschließen, war einfach aber letztendlich wirkungsvoll. Um das zu organisieren, habe es allerdings ein Dreivierteljahr gebraucht, sagt Schriftführerin Anja Bühl, die gemeinsam mit der Vorsitzenden Myriam Bauknecht federführend bei der Zusammenführung war.
Ziel war es, das neue Projekt für die Mitglieder beider Formationen attraktiv zu gestalten. So musste beispielsweise ein gemeinsamer Übungstag gefunden werden, und auch die Uhrzeit, wann man denn proben wolle, hatte einige Diskussionen zur Folge. Letztlich einigte man sich auf den Donnerstag um 20 Uhr. Zudem wurde dem früheren Chorleiter gekündigt. Die Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit seien einfach nicht mehr gegeben gewesen, erklärt Myriam Bauknecht.
In der 28-jährigen Theresia Frosch fand die Concordia bald eine Nachfolgerin, die den neuen Chor übernehmen wollte. „Mit ihr haben wir riesiges Glück gehabt, denn Chorleiter werden derzeit überall gesucht“, betont Anja Bühl. „Sie macht das auch richtig toll. Alle sind ganz begeistert und jeder freut sich auf die Singstunde am Donnerstag.“Theresia Frosch ist musikalisch gesehen in der Region übrigens keine Unbekannte. So leitet sie auch den Kinderchor der Probsteischule Westhausen.
Durch den Zusammenschluss besaß der neue Chor nun eine Stärke von 31 Sängern. Doch zufriedengeben wollten sich Anja Bühl und Myriam Bauknecht noch nicht. Somit starteten beide Frauen eine aufwändige Werbeaktion, um noch mehr Menschen für ihr Projekt zu begeistern. Flyer, Ansprachen im persönlichen Umfeld, in der Gemeinde und den Nachbarorten, Werbung im Gemeindeblatt sowie ein Infostand auf dem Lauchheimer Weihnachtsmarkt sorgten dafür, dass die Sangestruppe bald auf das Doppelte anwuchs. „Wir hätten ja nie damit gerechnet, dass so viele Sänger dazukommen“, weiß Myriam Bauknecht, die sich besonders darüber freut, dass auch einige Jüngere, unter anderem zwei 18-Jährige, mittlerweile zu den Proben kommen.
Ebenso ist der Männeranteil gewachsen. Jetzt habe man wieder mehr Tenöre, die nicht mehr von den Frauen unterstützt werden müssten, sagt Anja Bühl. Die Frauen könnten nun wieder zum Alt zurückkehren.
Einen Grund für den Zuwachs sieht die Vorsitzende in der momentanen Struktur des Chors. Bis zum ersten Konzert am 8. Mai im Landgasthaus Thamasett kann jeder unverbindlich und ohne Mitglied zu werden mitmachen. Es handele sich um ein offenes Chorprojekt, doch sie hoffe, dass nach dem Auftritt mindestens die Hälfte der neuen Sänger auch länger dabei bleibe, sagt Bauknecht. Über Mitgliedsbeiträge finanziere man schließlich Chorleiterin, Ausrüstung und Noten.
Dass der Neustart des Chors besonders praktisch für Anfänger sei, um einzusteigen, findet auch Anja Bühl. Die Chorleiterin zieht nämlich ein komplett neues Programm auf. Somit sind sämtliche Sänger auf einem Stand und müssen keine Lieder lernen, die andere schon seit Jahren singen. Die Songauswahl von Theresia Frosch bezeichnet Myriam Bauknecht als abwechslungsreich. Es gebe alte Lieder wie „Jenseits von Eden“, Spanisches, Schwedisches, aber auch Poppiges.
Voll ist der Chor übrigens auch noch nicht. „Wir haben noch Platz, und wenn nicht, dann bauen wir einfach an“, scherzt Myriam Bauknecht.
Ein Video mit einem Vorgeschmack auf den Chor ist im Internet unter www.schwaebische.de/concordia zu finden.