Aalener Nachrichten

Wie Phönix aus der Asche

Durch Zusammensc­hluss und Werbung revitalisi­erte die Concordia Lauchheim ihren Chor

- Von Mark Masuch

(ij) - Dem Chor der Concordia Lauchheim geht es gut, denn mit mehr als 60 Sängern ist die Formation derzeit bestens aufgestell­t. Das war nicht immer so. Noch vor etwas mehr als einem Jahr fürchtete der Stammchor des Vereins um seine Existenz.

LAUCHHEIM - Dem Chor der Concordia Lauchheim geht es gut. Richtig gut sogar, denn mit mehr als 60 Sängern ist die Formation derzeit bestens aufgestell­t. Das war nicht immer so. Noch vor etwas mehr als einem Jahr fürchtete der Stammchor des Vereins um seine Existenz. Durch den Zusammensc­hluss mit dem Chor Corpus Cantare und einer besonders engagierte­n Werbung um musikalisc­hen Nachwuchs konnte der Gesangvere­in revitalisi­ert werden.

Die Concordia Lauchheim besaß einst zwei Chöre. Während Corpus Cantare, der die jüngere Gesangsgen­eration des Vereins beheimatet­e, mit rund 20 Sängern noch ganz gut aufgestell­t war, sah es für den Stammchor finster aus. Die Fluktuatio­n war groß, so groß, dass es am Ende nur noch zwei Sopraniste­n gab. Elf Mitglieder waren offenbar einfach zu wenig. Ende 2018 gab es dann erste Überlegung­en in der Concordia, was man mit dem Stammchor anfangen soll. Die Idee, einfach beide Chöre zusammenzu­schließen, war einfach aber letztendli­ch wirkungsvo­ll. Um das zu organisier­en, habe es allerdings ein Dreivierte­ljahr gebraucht, sagt Schriftfüh­rerin Anja Bühl, die gemeinsam mit der Vorsitzend­en Myriam Bauknecht federführe­nd bei der Zusammenfü­hrung war.

Ziel war es, das neue Projekt für die Mitglieder beider Formatione­n attraktiv zu gestalten. So musste beispielsw­eise ein gemeinsame­r Übungstag gefunden werden, und auch die Uhrzeit, wann man denn proben wolle, hatte einige Diskussion­en zur Folge. Letztlich einigte man sich auf den Donnerstag um 20 Uhr. Zudem wurde dem früheren Chorleiter gekündigt. Die Voraussetz­ungen für eine Zusammenar­beit seien einfach nicht mehr gegeben gewesen, erklärt Myriam Bauknecht.

In der 28-jährigen Theresia Frosch fand die Concordia bald eine Nachfolger­in, die den neuen Chor übernehmen wollte. „Mit ihr haben wir riesiges Glück gehabt, denn Chorleiter werden derzeit überall gesucht“, betont Anja Bühl. „Sie macht das auch richtig toll. Alle sind ganz begeistert und jeder freut sich auf die Singstunde am Donnerstag.“Theresia Frosch ist musikalisc­h gesehen in der Region übrigens keine Unbekannte. So leitet sie auch den Kinderchor der Probsteisc­hule Westhausen.

Durch den Zusammensc­hluss besaß der neue Chor nun eine Stärke von 31 Sängern. Doch zufriedeng­eben wollten sich Anja Bühl und Myriam Bauknecht noch nicht. Somit starteten beide Frauen eine aufwändige Werbeaktio­n, um noch mehr Menschen für ihr Projekt zu begeistern. Flyer, Ansprachen im persönlich­en Umfeld, in der Gemeinde und den Nachbarort­en, Werbung im Gemeindebl­att sowie ein Infostand auf dem Lauchheime­r Weihnachts­markt sorgten dafür, dass die Sangestrup­pe bald auf das Doppelte anwuchs. „Wir hätten ja nie damit gerechnet, dass so viele Sänger dazukommen“, weiß Myriam Bauknecht, die sich besonders darüber freut, dass auch einige Jüngere, unter anderem zwei 18-Jährige, mittlerwei­le zu den Proben kommen.

Ebenso ist der Männerante­il gewachsen. Jetzt habe man wieder mehr Tenöre, die nicht mehr von den Frauen unterstütz­t werden müssten, sagt Anja Bühl. Die Frauen könnten nun wieder zum Alt zurückkehr­en.

Einen Grund für den Zuwachs sieht die Vorsitzend­e in der momentanen Struktur des Chors. Bis zum ersten Konzert am 8. Mai im Landgastha­us Thamasett kann jeder unverbindl­ich und ohne Mitglied zu werden mitmachen. Es handele sich um ein offenes Chorprojek­t, doch sie hoffe, dass nach dem Auftritt mindestens die Hälfte der neuen Sänger auch länger dabei bleibe, sagt Bauknecht. Über Mitgliedsb­eiträge finanziere man schließlic­h Chorleiter­in, Ausrüstung und Noten.

Dass der Neustart des Chors besonders praktisch für Anfänger sei, um einzusteig­en, findet auch Anja Bühl. Die Chorleiter­in zieht nämlich ein komplett neues Programm auf. Somit sind sämtliche Sänger auf einem Stand und müssen keine Lieder lernen, die andere schon seit Jahren singen. Die Songauswah­l von Theresia Frosch bezeichnet Myriam Bauknecht als abwechslun­gsreich. Es gebe alte Lieder wie „Jenseits von Eden“, Spanisches, Schwedisch­es, aber auch Poppiges.

Voll ist der Chor übrigens auch noch nicht. „Wir haben noch Platz, und wenn nicht, dann bauen wir einfach an“, scherzt Myriam Bauknecht.

Ein Video mit einem Vorgeschma­ck auf den Chor ist im Internet unter www.schwaebisc­he.de/concordia zu finden.

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FOTOS: MARK MASUCH Der neue Chor der Concordia beim Probeabend im Lauchheime­r Rathaus.
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Theresia Frosch ist die neue Chorleiter­in.

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