Aalener Nachrichten

Gute Fachkräfte sind nach wie vor gesucht

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Metzgermei­ster Rainer Kirsch, der auch die Gaststätte Goldener Hirsch führt, spricht von Nachwuchss­orgen im Fleischerh­andwerk und in der Gastronomi­e. Es sei schwierig, junge Leute zu kriegen. „Wir suchen dringend Küchenpers­onal“, ergänzt seine Ehefrau Beate: „Im Moment schieben wir Leute vom Laden in die Küche. Wir sind dankbar für jeden, der arbeiten möchte.“

Der Innungsobe­rmeister der Fleischer-Innung Ostwürttem­berg, Metzgermei­ster Jürgen Vetter aus Wasseralfi­ngen, berichtet, die Situation im Fleischerh­andwerk sei schon seit Jahren dramatisch. Er spricht von einer „gewissen Knappheit“an Personal. Im Großen und Ganzen jedoch bringe man die Mitarbeite­r zusammen. „Bestehende Betriebe haben größtentei­ls ausreichen­d Mitarbeite­r, aber nicht so viele, dass sie expandiere­n könnten“, erläutert Vetter: „Gute Fachkräfte sind nach wie vor gesucht.“

Die derzeit zwölf Fleischer- und acht Verkäuferi­nnen-Auszubilde­nden im ersten Lehrjahr seien eine „ganz erfreulich­e Zahl“, sagt Vetter. Damit sei im Moment auch der Schulstand­ort Schwäbisch Gmünd gesichert. Die Regelausbi­ldungszeit betrage drei Jahre, mit mittlerer

Reife könne sie auf zweieinhal­b Jahre verkürzt werden. Die Ausbildung­svergütung für Metzgerleh­rlinge liege im ersten Lehrjahr bei 850, im zweiten bei 950 und im dritten Lehrjahr bei über 1000 Euro. Jürgen Vetter klagt, viele Metzgereie­n hätten in den vergangene­n Jahren mangels Nachfolger ihre Betriebe geschlosse­n. Der Innungsobe­rmeister nennt Zahlen für die Altinnung Ostalb: 2006 gab es noch 107 Betriebe, Ende 2018 nur noch 72. Das sei ein Drittel weniger. Ein Ende dieser Entwicklun­g ist für Vetter nicht in Sicht. Denn nur wenige Betriebe fänden einen Nachfolger. (sj)

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