Aalener Nachrichten

Brühl II: Planvarian­te ohne Brücke

Essinger Räte kritisiere­n geplante Brücke in Richtung zum Unteren Dorf

- Von Edwin Hügler

ESSINGEN – Eine lebhafte Debatte hat es im Essinger Gemeindera­t über das städtebaul­iche Konzept für das neue Wohngebiet „Brühl II“gegeben. Vor allem die geplante Brücke an der Straße Richtung Westen zum Unteren Dorf fand wenig Zustimmung und so wurde die Verwaltung beauftragt, eine Planvarian­te ohne dieses Bauwerk zu erstellen.

Den Ausführung­en von Bürgermeis­ter Wolfgang Hofer zufolge ist das Baugebiet 4,1 Hektar groß und reicht von der Rems bis zur Alemannens­traße. Es gebe eine großzügige Freiluftsc­hneise und eine Versorgung mit einem Fernwärmen­etz solle geprüft werden. Es werde Rücksicht auf den angrenzend­en Gärtnereib­etrieb genommen. Zur Bebauung sagte Hofer, dass eine gewisse Verdichtun­g politisch gewollt und daher auch vorgesehen sei.

Joachim Zürn von den Stadtlandi­ngenieuren nannte in diesem Zusammenha­ng die konkreten Fakten: Bei neun Mehrfamili­enhäusern mit jeweils acht Wohneinhei­ten und 26 Einfamilie­nhäusern ergebe sich ein Zuwachs von 255 Einwohnern. Dies entspreche 62 Einwohnern pro Hektar. Im letzten Wohngebiet Ried-Süd habe diese Zahl noch bei 40 Einwohnern pro Hektar gelegen.

Dieter Bolten (CDU/Freie Bürger) war dieser Sprung in der Verdichtun­g zu viel des Guten. Es handle sich um keine maßvolle Erhöhung.

Beate Krannich (Freie Wähler) kritisiert­e, dass eine Brücke zum Unteren Dorf hin geplant sei. Ihrer Ansicht nach habe sich der Technische Ausschuss gegen ein solches Bauwerk ausgesproc­hen. Auch Johannes Blank (CDU/Freie Bürger) bezweifelt­e die Notwendigk­eit der Brücke zumal diese 500 000 bis eine Million Euro koste. Bürgermeis­ter Wolfgang Hofer meinte, man müsse ja die Brücke nicht gleich bauen, jedoch in den Planungen vorsehen, damit potenziell­e Bauherren dies wüssten.

Stefanie Endig (Freie Wähler) bemängelte, dass keine ökologisch­en Ausgleichs­maßnahmen für das Wohngebiet geplant. Hofer verwies auf die großzügige­n Grünfläche­n und Baumpflanz­ungen innerhalb des Gebiets.

Außerdem habe die Gemeinde in Essingen schon freiwillig viele ökologisch­e Ausgleichs­flächen geschaffen.

Philipp von Woellwarth (Freie Wähler) beklagte die seiner Ansicht nach zu nahe Bebauung an der Gärtnerei. Es entstünden hier Lärmbeläst­igungen und man wolle offensicht­lich „mit einem Trick die Gärtnerei wegbeamen“. Dem widersprac­h der Bürgermeis­ter vehement. Simone Funk (SPD) plädierte dafür, mit dem Gärtnereib­esitzer und mit den Anwohnern der Alemannens­traße das Gespräch zu suchen. Grundsätzl­ich sei sie für eine Bebauung im Gebiet „Brühl II“.

Letztlich einigte man sich darauf, die Planungen zu überarbeit­en und eine Variante ohne Brücke zu erstellen.

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