Brühl II: Planvariante ohne Brücke
Essinger Räte kritisieren geplante Brücke in Richtung zum Unteren Dorf
ESSINGEN – Eine lebhafte Debatte hat es im Essinger Gemeinderat über das städtebauliche Konzept für das neue Wohngebiet „Brühl II“gegeben. Vor allem die geplante Brücke an der Straße Richtung Westen zum Unteren Dorf fand wenig Zustimmung und so wurde die Verwaltung beauftragt, eine Planvariante ohne dieses Bauwerk zu erstellen.
Den Ausführungen von Bürgermeister Wolfgang Hofer zufolge ist das Baugebiet 4,1 Hektar groß und reicht von der Rems bis zur Alemannenstraße. Es gebe eine großzügige Freiluftschneise und eine Versorgung mit einem Fernwärmenetz solle geprüft werden. Es werde Rücksicht auf den angrenzenden Gärtnereibetrieb genommen. Zur Bebauung sagte Hofer, dass eine gewisse Verdichtung politisch gewollt und daher auch vorgesehen sei.
Joachim Zürn von den Stadtlandingenieuren nannte in diesem Zusammenhang die konkreten Fakten: Bei neun Mehrfamilienhäusern mit jeweils acht Wohneinheiten und 26 Einfamilienhäusern ergebe sich ein Zuwachs von 255 Einwohnern. Dies entspreche 62 Einwohnern pro Hektar. Im letzten Wohngebiet Ried-Süd habe diese Zahl noch bei 40 Einwohnern pro Hektar gelegen.
Dieter Bolten (CDU/Freie Bürger) war dieser Sprung in der Verdichtung zu viel des Guten. Es handle sich um keine maßvolle Erhöhung.
Beate Krannich (Freie Wähler) kritisierte, dass eine Brücke zum Unteren Dorf hin geplant sei. Ihrer Ansicht nach habe sich der Technische Ausschuss gegen ein solches Bauwerk ausgesprochen. Auch Johannes Blank (CDU/Freie Bürger) bezweifelte die Notwendigkeit der Brücke zumal diese 500 000 bis eine Million Euro koste. Bürgermeister Wolfgang Hofer meinte, man müsse ja die Brücke nicht gleich bauen, jedoch in den Planungen vorsehen, damit potenzielle Bauherren dies wüssten.
Stefanie Endig (Freie Wähler) bemängelte, dass keine ökologischen Ausgleichsmaßnahmen für das Wohngebiet geplant. Hofer verwies auf die großzügigen Grünflächen und Baumpflanzungen innerhalb des Gebiets.
Außerdem habe die Gemeinde in Essingen schon freiwillig viele ökologische Ausgleichsflächen geschaffen.
Philipp von Woellwarth (Freie Wähler) beklagte die seiner Ansicht nach zu nahe Bebauung an der Gärtnerei. Es entstünden hier Lärmbelästigungen und man wolle offensichtlich „mit einem Trick die Gärtnerei wegbeamen“. Dem widersprach der Bürgermeister vehement. Simone Funk (SPD) plädierte dafür, mit dem Gärtnereibesitzer und mit den Anwohnern der Alemannenstraße das Gespräch zu suchen. Grundsätzlich sei sie für eine Bebauung im Gebiet „Brühl II“.
Letztlich einigte man sich darauf, die Planungen zu überarbeiten und eine Variante ohne Brücke zu erstellen.