Torgruß an Maskottchen Hardi
Erster Zweitliga-Sieg 2020: Heidenheim gewinnt dank Kleindienst-Treffer mit 1:0 in Sandhausen
SANDHAUSEN - „Hardi“, das putzige Maskottchen, winkte in die Runde, dann ging es los. Der Dachs im schwarz-weißen Trikot des SV Sandhausen aus dem Hardtwald, in dem das Stadion steht, stand aber nicht wirklich im Fokus am Freitagabend. „Hardtwald Live“, das Stadionmagazin des SVS, hatte einen anderen Mann in den Fokus genommen: Niklas Dorsch. Der Mittelfeldtaktgeber des Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim war denn auch wieder der Mann mit den vielen Ballkontakten, er avancierte wieder zum besten Heidenheimer beim 1:0 (0:0)-Sieg in Sandhausen.
Sonst beim FCH im Fokus, aber erstmal raus: Mit Kapitän Marc Schnatterer und Dauerläufer Konstantin Kerschbaumer rotierten zwei prägnante Spieler aus der Startelf, Comebacker Sebastian Griesbeck (nach Knieverletzung vor zwei Monaten) übernahm auch gleich die Kapitänsbinde. FCH-Trainer Frank Schmidt hatte das erste Mal nach den beiden ersten Spielen 2020 (0:3 in Stuttgart, 0:0 gegen Dresden) seine erste Elf geändert.
Jonas Föhrenbach, der auch reinrotierte, sorgte dafür, dass ein Mann richtig in den Fokus rückte: Stürmer Tim Kleindienst. Konter über Tobias Mohr, feiner Pass auf Föhrenbach, punktgenaue Flanke, Kleindienst in Torjägermanier im Strafraum, Treffer (16.). Schmids Ansage vor dem Spiel lautete: „Wir wollen Umschaltmomente haben, zielstrebig nach vorne spielen und zum Abschluss kommen.“Gelungen. Mit dem 1:0 beendete Kleindienst eine verhaltene Anfangsphase.
Sandhausen tauchte auch mal vor dem Tor auf, aber eben nicht zwingend. Mit der Führung hatte der konzentriert auftretende FCH zunächst Spielkontrolle. In einem richtungsweisenden Spiel. Mit einem Sieg würde sich die Heidenheimer an den Spitzenplätzen festklammern, denn Sandhausen aus dem Tabellenmittelfeld lag vor der Partie auch nur drei Punkte hinter dem FCH. Als Spitzenmannschaft sieht Sandhausens Trainer Uwe Koschinat die Heidenheimer. Die hatten das Spiel auch in der zweiten Halbzeit weitgehend im Griff.
Beim FCH gab es in der Schlussviertelstunde ein weiteres Comeback: Angreifer Denis Thomalla kehrte zurück (nach Hüftverletzung vor vier Monaten). Doch für einen weiteren Treffer sorgte fast Oliver Hüsing, seinen Kopfball wehrte Sandhausens Torwart Martin Fraisl gerade noch ab (76.). Im Gegenzug verballerte der eingewechselte Rurik Gislason die beste Sandhäuser Chance, im Eins-gegen-Eins-Duell parierte FCH-Schlussmann Kevin Müller per Fußabwehr.
Siegtorschütze Tim Kleindienst sagte nach dem Spiel: „Ich bin überglücklich, dass es für mich endlich einmal auswärts geklappt hat. Ich habe sonst immer nur daheim getroffen“, freute er sich nach seinem achten Saisontor: „Am Ende des Tages war es wichtig, das wir zu 100 Prozent da waren, denn es war ein sehr schweres Spiel.“
Der Flankengeber Jonas Föhrenbach war nach der Partie ebenfalls überglücklich: „Bei dem Tor hat alles funktioniert.“Sebastian Griesbeck resümierte nach seinem Comeback: „Es war sehr wichtig für uns, wir sind stolz drauf.“
Heidenheims Trainer Frank Schmidt war mit der Auswärtspartie zufrieden: „Wir haben eine gute Körpersprache gehabt und bis zum Schluss gefightet.“