Aalener Nachrichten

Auf der Kandahar fährt Rebensburg auch gegen die Kritik

Beim Heimrennen ist kein Platz für eine Unterredun­g zwischen der 30-Jährigen und Alpindirek­tor Wolfgang Maier

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GARMISCH-PARTENKIRC­HEN (SID/ dpa) - Viktoria Rebensburg moderierte das Thema „Wolfgang Maier“souverän ab: Nein, behauptete die beste deutsche Skirennläu­ferin vor dem Heim-Weltcup in Garmisch-Partenkirc­hen, der Zwist über Trainingsu­mfang und -intensität mit dem Alpinchef des Verbandes wirke „wirklich nicht“nach. Und überhaupt wolle sie sich jetzt ausschließ­lich auf dieses „coole Rennwochen­ende“mit der Abfahrt am Samstag (11.30 Uhr/ARD und Eurosport) und dem Super-G am Sonntag (11.15 Uhr) auf der Kandahar konzentrie­ren.

Dabei war für „GAP“ein klärendes Gespräch zwischen Rebensburg und Maier angesetzt. Doch aus dem Friedensgi­pfel im Teamhotel wurde nichts. „Wir hatten zwar Kontakt“, sagte Rebensburg am Freitag, „aber es hat zeitlich noch nicht funktionie­rt. Und das ist keine Sache, die ich zwischen Tür und Angel machen möchte. Wir werden uns treffen, sobald es besser in meinen Rennplan passt.“

Redebedarf scheint es nach wie vor genügend zu geben. Maier hält an seinen Aussagen grundsätzl­ich fest, und wie er sieht auch Maria HöflRiesch bei Rebensburg Nachholbed­arf. „Sie fährt insgesamt nicht mit der Entschloss­enheit und Konsequenz, wie man es von ihr gewohnt ist“, hat die dreimalige Olympiasie­gerin bei ihrer früheren Teamkolleg­in beobachtet. Gründe dafür könne es viele geben, sagte Höfl-Riesch – und nannte neben Problemen bei der Materialab­stimmung

ebenfalls mangelnden Fleiß.

„Ich kann mich erinnern, dass Vicky auch früher im Training nicht immer die allermeist­en Fahrten gemacht hat“, sagte Höfl-Riesch. „Sie ist natürlich auch ein Riesentale­nt mit einem unglaublic­hen Skigefühl. In den Phasen, in denen sie gut in Form war, hat es auch nicht mehr gebraucht. Aber wenn es nicht so gut läuft, muss man das vielleicht umstellen und die ein oder andere Fahrt mehr machen.“

In Garmisch bekam Rebensburg dazu keine Gelegenhei­t. Das erste Abfahrtstr­aining am Donnerstag wurde abgesagt. Beim zweiten am Freitag zeigte sie als Zweitschne­llste, dass mit ihr wieder zu rechnen ist. Den

Wirbel, betonte sie, könne sie ausblenden: „Am Start konzentrie­re ich mich nur aufs Skifahren.“

Zweimal Dritte (Abfahrt) und einmal Zweite (Super-G) war Rebensburg schon auf der Kandahar. Für den ganz großen Wurf hat sie ein klares Vorbild: „Thomas Dreßen hat letzte Woche vorgelegt und gezeigt, dass es mit am schönsten ist, wenn man vor eigenem Publikum auf dem Podest jubeln kann“, sagte die 30-Jährige aus Kreuth am Tegernsee. Dreßen hatte am Samstag die Männer-Abfahrt gewonnen – nun würde auch Rebensburg gerne wieder für positive Schlagzeil­en sorgen. „Ich freue mich brutal auf die Heimrennen“, sagte sie. Denn – Wirbel hin, Ärger her: „Der Speed ist da, das ist super zu wissen.“

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