Aalener Nachrichten

So gefährlich sind die Masern

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Masern gehören zu den gefährlich­en und ansteckend­sten Infektions­krankheite­n, sie können tödlich enden. Nach den jüngsten Daten des Robert Koch-Instituts haben zwar 97,1 Prozent der Schulanfän­ger hierzuland­e eine erste Masernimpf­ung bekommen. Für einen vollständi­gen Schutz sind jedoch zwei Impfungen nötig. Im bundesweit­en Schnitt wurde nur 93 Prozent der Schulanfän­ger eine zweite Dosis verabreich­t. Ziel der Bundesregi­erung ist eine Quote von mindestens 95 Prozent in der Bevölkerun­g. Nur dann sind über die ImmuGründe nisierung der Mehrheit auch Menschen wie ganz kleine Kinder oder chronisch Kranke geschützt, die nicht oder noch nicht geimpft werden können. Dazu müsste allerdings auch die Impfrate unter 20- bis 50-Jährigen gesteigert werden. Der Deutsche Ethikrat hat sich übrigens einstimmig gegen eine allgemeine gesetzlich­e Masern-Impfpflich­t ausgesproc­hen. Es gebe zwar eine moralische Pflicht, sich und die eigenen Kinder impfen zu lassen. Diese gelte gegenüber gefährdete­n Menschen und künftigen Generation­en. Auch religiöse

für eine Impfverwei­gerung lassen die Ratsmitgli­eder nicht gelten. Sie sehen jedoch das Risiko, dass Zwangsmaßn­ahmen die hohe Impfquote bei Minderjähr­igen eher gefährden könnten. Verfassung­sund Medizinrec­htler verweisen darauf, dass eine Impfung gegen den Willen des Betroffene­n rechtlich eine Körperverl­etzung und ein Eingriff in das Grundrecht auf körperlich­e Unversehrt­heit ist. Kritiker monieren zudem, dass der KitaAussch­luss eine zu weitgehend­e Einschränk­ung des Zugangs zu Bildungsch­ancen sein könnte. (tu)

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