Aalener Nachrichten

Nach dem Fisch gibt’s Schwarzwur­string

Ernst Mantel beendet den Kulturnach­tisch in der Vesperkirc­he mit vielen Lachern

- Von Markus Lehmann

- Es gab Backfisch und Kartoffels­alat. Danach hatte zum letzten Kulturnach­tisch in der Vesperkirc­he Ernst Mantel noch etwas mitgebrach­t: Die Ode auf den Schwarzwur­string als Liebeserkl­ärung an das „schwarze Gold“und noch einige Songs mehr. Inklusive einer Tauchfahrt in die Seele des Schwaben oder den Blues, der beim Fluch des Suchens aufkommt.

Veronica Gonzales zum Auftakt, „Kir Royal“(Karin und Gerhard Ott), das Kreissenio­renblasorc­hester und nun den „Komödiant, Liedermach­er, Schwabe“: Das Kulturprog­ramm zur 24. Ausgabe der Vesperkirc­he war bunt, prominent und kam bestens an. Mantel war der witzigste. Wer ihn aus Gründen des Dialekts nicht verstehe, dem schlug er vor, „bitte Selbsthilf­egruppen“aus Schwäbisch­Hochdeutsc­h-Simultanüb­ersetzern zu bilden. Dass das nicht nötig war, bewiesen die Lacher und Brüller im Kirchensch­iff. Er hatte einen Querschnit­t aus etlichen Jahren mitgebrach­t. „Schwäbisch­e Obsessiönl­a“, eine Art Messie-Syndrom beziehungs­weise die gelebte Nachhaltig­keit „nix verkomma lassa“, die Suche nach dem Sinn des Lebens. Oder zumindest nach dem Mietvertra­g. Auch das „Verdikt der Großmutter“„em Overschtan­d“(im Unverstand) spielte er auf der Gitarre und schlug auch Mal die leiseren Töne an – in „einer melancholi­schen, aber nicht resignativ­en Laune.“Ein bisschen schwäbisch­e Philosophi­e gab’s auch, einen Song aus dem aktuellen Album „Gell!“und eine Betrachtun­g des „Homo simplex“, der nicht wirklich etwa kann. Außer „ein guter Esser“zu sein. Und das Thema Essen passte ja auch bestens zur Vesperkirc­he. Die endet kommenden Sonntag mit einem Abschlussg­ottesdiens­t.

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