Nach dem Fisch gibt’s Schwarzwurstring
Ernst Mantel beendet den Kulturnachtisch in der Vesperkirche mit vielen Lachern
- Es gab Backfisch und Kartoffelsalat. Danach hatte zum letzten Kulturnachtisch in der Vesperkirche Ernst Mantel noch etwas mitgebracht: Die Ode auf den Schwarzwurstring als Liebeserklärung an das „schwarze Gold“und noch einige Songs mehr. Inklusive einer Tauchfahrt in die Seele des Schwaben oder den Blues, der beim Fluch des Suchens aufkommt.
Veronica Gonzales zum Auftakt, „Kir Royal“(Karin und Gerhard Ott), das Kreisseniorenblasorchester und nun den „Komödiant, Liedermacher, Schwabe“: Das Kulturprogramm zur 24. Ausgabe der Vesperkirche war bunt, prominent und kam bestens an. Mantel war der witzigste. Wer ihn aus Gründen des Dialekts nicht verstehe, dem schlug er vor, „bitte Selbsthilfegruppen“aus SchwäbischHochdeutsch-Simultanübersetzern zu bilden. Dass das nicht nötig war, bewiesen die Lacher und Brüller im Kirchenschiff. Er hatte einen Querschnitt aus etlichen Jahren mitgebracht. „Schwäbische Obsessiönla“, eine Art Messie-Syndrom beziehungsweise die gelebte Nachhaltigkeit „nix verkomma lassa“, die Suche nach dem Sinn des Lebens. Oder zumindest nach dem Mietvertrag. Auch das „Verdikt der Großmutter“„em Overschtand“(im Unverstand) spielte er auf der Gitarre und schlug auch Mal die leiseren Töne an – in „einer melancholischen, aber nicht resignativen Laune.“Ein bisschen schwäbische Philosophie gab’s auch, einen Song aus dem aktuellen Album „Gell!“und eine Betrachtung des „Homo simplex“, der nicht wirklich etwa kann. Außer „ein guter Esser“zu sein. Und das Thema Essen passte ja auch bestens zur Vesperkirche. Die endet kommenden Sonntag mit einem Abschlussgottesdienst.