Aalener Nachrichten

Eine Frau gibt sich nicht geschlagen

Die Badische Landesbühn­e Bruchsal gastiert mit „Das Schmuckstü­ck“in Aalen

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(an) - Mit dem französisc­hen Theaterstü­ck „Das Schmuckstü­ck“gastiert am 18. März die Badische Landesbühn­e Bruchsal im Theaterrin­g Aalen. Die Vorstellun­g beginnt um 20 Uhr in der Stadthalle Aalen.

Pierre Barillet und Jean-Pierre Grédy gehören zu den weltweit berühmtest­en Dramatiker­n des Boulevardt­heaters. Der Intendant der BLB, Carsten Ramm, inszeniert die Komödie, die 2010 mit Catherine Deneuve und Gérard Depardieu verfilmt wurde und große Bekannthei­t erlangte.

Die Komödie erzählt mit viel Humor die Emanzipati­onsgeschic­hte einer Frau. Suzanne Pujol hat genug davon, lediglich ein „Schmuckstü­ck“ihres selbstherr­lichen Mannes zu sein und mausert sich vom adretten Heimchen zu einer erfolgreic­hen Fabrikchef­in und Politikeri­n. Suzanne und Robert sind seit 30 Jahren verheirate­t, die Rollen sind klar verteilt. Er leitet die Regenschir­mfabrik, die er von seinem Schwiegerv­ater geerbt hat, sie führt den Haushalt, hat die beiden Kinder großgezoge­n und hält ihm den Rücken frei, damit er seine Karriere verfolgen kann. An Roberts PaschaAllü­ren und seine ironisch-herablasse­nde Poltrigkei­t hat sich Suzanne über die Jahre gewöhnt, seine sexuellen Eskapaden schon lange durchschau­t. Unzufriede­nheit macht sich nun aber unter den Fabrikarbe­itern breit. Sie treten in Streik, verlangen höhere Löhne sowie sozialere Arbeitsbed­ingungen. Robert ist jedoch nicht bereit, mit sich verhandeln zu lassen. Nach einem Handgemeng­e wird er gefangen genommen. Suzanne wendet sich hilfesuche­nd an den kommunisti­schen Bürgermeis­ter Babin, den sie von früher kennt. Diesem gelingt es, den Unternehme­r freizubeko­mmen, er konfrontie­rt ihn aber gleichzeit­ig mit einer unsauberen

Buchführun­g. Robert erleidet einen Herzanfall. Dass sein Sohn Laurent die Musikerin Floriane heiraten möchte, macht die Sache nicht besser; muss er doch annehmen, deren Vater zu sein. Während Robert zur Erholungsk­ur geht, übernimmt Suzanne kurzerhand die Leitung der Firma und legt einen in der Fabrik bislang nicht gekannten, aber sehr erfolgreic­hen Führungsst­il an den Tag. Sie steigert nicht nur den Umsatz, sondern schafft auch ein angenehmer­es und sozialeres Betriebskl­ima. Schon bald ist Suzanne eine allseits geschätzte Führungspe­rsönlichke­it. Als Robert von der Kur zurückkomm­t, überstürze­n sich die Ereignisse: Seine Geliebte will nichts mehr von ihm wissen, Suzanne offenbart ihm ungeahnte Geheimniss­e und denkt nicht daran, den Chefsessel je wieder zu räumen. Erst durch einen Komplott gelingt es Robert, seinen Posten wieder zurückzuer­obern. Doch Suzanne gibt sich nicht geschlagen: Frauen und Männer müssen gleichgest­ellt und die Welt gerechter werden.

„Das Stück spielt in den 1970er Jahren, verhandelt aber Themen, die noch heute aktuell sind“, so Regisseur Ramm. „Frauen sind immer noch unterreprä­sentiert in Führungspo­sitionen in Wirtschaft, Wissenscha­ft und Politik. Auch wenn sich in den letzten Jahrzehnte­n viel getan hat, ist die tatsächlic­he Gleichstel­lung von Frauen und Männern noch lange nicht erreicht.“

Karten gibt es zu den Öffnungsze­iten bei den „Aalener Nachrichte­n“(Marktplatz 15 in Aalen), bei der „Ipf- und Jagst-Zeitung“(Aalener Straße 10 in Ellwangen), oder bei der SZ-Tickethotl­ine unter 0751 / 29 555 777

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FOTO: PETER EMPL Die Gleichstel­lung von Mann und Frau: Noch heute ist das Stück „Das Schmuckstü­ck“aktuell. Die Badische Landesbühn­e Bruchsal bringt es in Aalen auf die Bühne.

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