Essinger Derbysieg in der Weststadt
Fußball-Verbandsligist TSV Essingen erteilt der TSG aus Hofherrnweiler-Unterrombach die nächste Lehrstunde im Derby und siegt 3:1
(an) - Wehe, wenn sie Lust haben: Bereits in der ersten Hälfte zeigte der TSV Essingen der TSG aus der Aalener Weststadt deutlich die Grenzen auf und gewann ein einseitiges Ostalb-Derby 3:1.
- Wehe, wenn sie Lust haben. Bereits in der ersten Hälfte zeigte der TSV Essingen der TSG aus der Aalener Weststadt deutlich die Grenzen auf und gewann ein einseitiges Ostalb-Derby in der Verbandsliga am vergangenen Samstag am Sauerbach völlig verdient mit 3:1 (3:1).
Sie haben Qualität. Doch nur allzu selten ist diese auch auf dem Platz zu sehen. Doch die mit zahlreichen ehemaligen Profis ausgestattete Mannschaft aus Essingen scheint im Ostalb-Derby immer besonders motiviert zu sein. So auch an diesem Samstag. „Es war eine Blaupause des Hinspiels“, sagte daher ein sichtlich bedienter Marco Ganzenmüller nach 90 Minuten, die die TSG wohl schnell abhaken sollte.
Denn nach der Lehrstunde im ersten, hagelte es für die Jungs aus der Aalener Weststadt um ihren Trainer Benjamin Bilger die nächste DerbyKlatsche. „Daraus müssen wir weiter lernen“, folgerte Patrick Faber, der wieder Einsatzzeiten (kam in der 52. Minute in die Partie) nach seiner schweren Verletzung bekam.
Von Beginn bestimmte der TSV die Geschicke auf dem so mühsam am Freitag mit vereinten TSGKräften vom Schnee befreiten Kunstrasen. „Der Motor“, wie sich der Kapitän der Essinger, Tim-Ulrich Ruth gerne selbst bezeichnet, lief. Es dauerte nur sechs Minuten bis sich das auch in Zählbares niederschlug. Nach einem Zuspiel von Tamás Herbály, war es Yusuf Coban, der den Ball perfekt von der Strafraumkante in die Maschen der TSG setzte – 0:1. Essingen ließ nicht locker und während Ruth nach feinem Zuspiel von Julian Biebl, das zweite Tor noch verpasste, sorgte Herbály für den nächsten Essinger Jubellauf. Nach einer
Ecke von Patrick Funk kam der Ball über Niklas Groiß zu Herbály, der Philipp Röhrle im Tor der TSG keine Chance ließ (19.). „Sie haben uns aufgefressen“, analysierte Ganzenmüller und sein Trainer fand deutliche Worte: „Wir waren zu brav. Die Essinger haben das Derby über die gesamte Spielzeit bestimmt.“
Wenn auch die TSG noch einmal verkürzte. Nach einem Foul von Biebl an Daniel Serejo, war es Nicola Zahner, der den Freistoß perfekt ins Tor zirkelte – Traumtor (24.). „Wir wissen, dass er das kann. Er hat ja lange genug bei uns gespielt“, sagte Ruth durchaus anerkennend.
Doch die Freude über das Tor währte nur kurz, denn Ruth setzte wieder zum Sprint an, bediente nur drei Minuten später Herbály mustergültig und der legte das 3:1 für die Essinger nach. „Ich habe halt diese Waffe. Die anderen haben dafür die bessere Technik“, sagte das Laufwunder Ruth schmunzelnd, das an diesem Tage von den Jungs der TSG nicht zu halten war. Und die TSG, die hatte zwar früh doppelt gewechselt (22.), doch der Übermacht aus der Nachbarschaft konnte die Elf vom Sauerbach nicht beikommen. Immerhin das vierte Gegentor konnte Röhrle verhindern. Nachdem die TSG den Ball vor dem Strafraum der Essinger leichtfertig verlor, startete der TSV einen Konter, den Herbály nicht zu seinem dritten Treffer an diesem Tage nutzen konnte.
Mit 3:1 ging es folglich in die Pause und danach? „Haben wir das Spiel offener gestalten können, aber Essingen hat das Spiel clever zu Ende gespielt“, sagte Bilger und fügte an: „Wir sind überhaupt nicht in die Tiefe gekommen.“So waren letztlich ein Freistoß von Faber (kein Problem für TSV-Keeper Ewen Le Gallo) und ein eher ungefährlicher Kopfball von Serejo,
die einzigen Offensivszenen der TSG. „Wir haben im Prinzip eine Chance im ganzen Spiel zugelassen und das war der Freistoß, der zum Anschlusstreffer führte“, zeigte sich Ruth stolz auf seine Jungs, die er als Kapitän anführen darf. Da sah er auch darüber hinweg, dass seine Mannschaft weitere Gelegenheit ungenutzt ließ.
Es reichte eben auch so zu einem ungefährdeten Derbysieg. Das Spiel beendete die TSG übrigens in Unterzahl, da Zahner sich nach einem Wortgefecht mit Biebl die Ampelkarte abholte (88.). Er wird also im nächsten Spiel und einer möglichen Wiedergutmachung fehlen. Dann wenn weitere Punkte gesammelt werden sollen und müssen. „Wir müssen weiter punkten, um den Klassenerhalt zu erreichen“, blickte Ganzenmüller schon einmal voraus. Essingen dagegen muss sich fragen, warum es eine solche Leistung nur selten abrufen kann?
„Es hat vermutlich nicht in allen Mannschaftsteilen gepasst und wir hatten in der Winterpause wieder einen kleinen Umbruch mit neuen Leuten. Wir sind aber auf einem guten Weg und wir haben 25 Spieler, die alle spielen können“, sagte Ruth. Klingt fast wie eine Drohung. Doch nach ganz vorne wird es wegen der fehlenden Konstanz in der Hinrunde wohl dennoch nicht mehr reichen.
„Sie haben uns aufgefressen“, sagt Marco Ganzenmüller.