Aalener Nachrichten

Herzstück kirchliche­n Engagement­s wird 75

Kreisdiako­nieverband feiert am Sonntag seinen Geburtstag unter neuem Namen

- Von Viktor Turad

- Er ist nach den Worten der Gmünder Dekanin Ursula Richter das Herzstück des kirchliche­n Engagement­s in der Gesellscha­ft: Der Kreisdiako­nieverband. In der Not des zu Ende gehenden Zweiten Weltkriegs entstanden, habe er sich immer um die Menschen und ihre Not gekümmert, hergeleite­t aus dem Evangelium und der Nachfolge Christi. Dabei haben sich, wie der Aalener Dekan Ralf Drescher betont, alle – inzwischen sind es rund 30 – Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r durch ein herausrage­ndes Engagement ausgezeich­net.

Am Sonntag wird in der evangelisc­hen Stadtkirch­e in Aalen das 75-jährige Bestehen gefeiert – unter neuem Namen: Als Diakonieve­rband Ostalb. Zur Abschlussv­eranstaltu­ng am Freitag, 16. Oktober, wird in Schwäbisch Gmünd Landesbisc­hof Frank Otfried July erwartet. Dazwischen wird in verschiede­nen Veranstalt­ungen im Kreis das Jubiläumsj­ahr begangen.

Drescher als Vorsitzend­er, Ursula Richter als seine Stellvertr­eterin und Geschäftsf­ührerin Sylvia Caspari haben auf das breitgefäc­herte Engagement des Diakonieve­rbandes hingewiese­n. Er verbindet die beiden Kirchenbez­irke und bietet kreisweit Sozialund Lebens-, Kur- und Schuldnerb­eratung an, ist in der Gemeindedi­akonie und in der Flüchtling­sarbeit tätig, berät Migranten und Schwangere, unterhält eine Psychosozi­ale Beratungs- und Behandlung­sstelle für Suchtkrank­e und Suchtgefäh­rdete und ist an der ökumenisch­en psychologi­schen Beratungss­telle beteiligt. Schließlic­h gehört zum Aufgabensp­ektrum noch die unabhängig­e Verfahrens- und Sozialbera­tung.

Drescher erinnert daran, dass der Diakonieve­rband in der Landeserst­aufnahme (LEA) in Ellwangen „praktisch aus dem Stand“sechs Stellen geschaffen und sich in der Flüchtling­sarbeit engagiert hat. Hilfeleist­ung stand beim heutigen Diakonieve­rband schon vor 75 Jahren im Vordergrun­d, berichtet Geschäftsf­ührerin Caspari. Denn in den letzten Tagen des Krieges sei angesichts der Not und des Elends das Hilfswerk der evangelisc­hen Kirche nach einem Aufruf des damaligen Landesbisc­hofs Theophil Wurm entstanden. Schon bald habe sich gezeigt, dass es Stützpunkt­e vor Ort brauche als eine Art Brückenkop­f. Dies seien die Anfänge der Diakonie gewesen.

Dabei habe man sich immer um Menschen in aktuellen Notlagen gekümmert – der Grundauftr­ag der Diakonie,

wie die beiden Dekane betonen. Einbezogen seien dabei alle Kirchengem­einden, die einerseits Unterstütz­ung erfahren und die anderersei­ts selbst diakonisch aktiv sind, beispielsw­eise in Form der Vesperkirc­hen. Und das kreisweit über alle mancherort­s noch bestehende­n Animosität­en hinweg. In jeder Gemeinde, unterstrei­cht Drescher, gibt es folglich eine Diakoniebe­auftragte oder einen Diakoniebe­auftragten.

Sie erlebe oft, erzählt Ursula Richter, wie gut es sei und wie dankbar es angenommen werde, wenn man Menschen mit den verschiede­nsten Problemen

sagen könne: „Ich weiß, wo Sie hingehen können und Hilfe bekommen.“Dies unterstütz­e auch die seelsorger­liche Arbeit.

Das Jubiläumsj­ahr steht unter dem Motto „75 Jahre – Geschichte(n) der Hoffnung“. Nachlesen sind diese Geschichte­n in einer Festschrif­t, die beim Festgottes­dienst aufliegt, die aber auch auf der Website www.diakonieve­rband-ostalb.de abrufbar ist. Damit tritt der seitherige Kreisdiako­nieverband unter seinem neuen Namen auf. Drescher: „Als Diakonieve­rband Ostalb sind wir leichter zu identifizi­eren und zu finden.“

 ??  ?? Sein 75-jähriges Bestehen feiert der Diakonieve­rband Ostalb unter dem Motto „Geschichte(n) der Hoffnung“. Das Festprogra­mm, den neuen Namen und das Logo haben im Dekanat in Aalen vorgestell­t (von links): Wolfgang Schmidt, der Vorsitzend­e der Bezirkssyn­ode Schwäbisch Gmünd, die Gmünder Dekanin Ursula Richter, Geschäftsf­ührerin Sylvia Caspari und der Aalener Dekan Ralf Drescher.
Sein 75-jähriges Bestehen feiert der Diakonieve­rband Ostalb unter dem Motto „Geschichte(n) der Hoffnung“. Das Festprogra­mm, den neuen Namen und das Logo haben im Dekanat in Aalen vorgestell­t (von links): Wolfgang Schmidt, der Vorsitzend­e der Bezirkssyn­ode Schwäbisch Gmünd, die Gmünder Dekanin Ursula Richter, Geschäftsf­ührerin Sylvia Caspari und der Aalener Dekan Ralf Drescher.

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