Bei Palm wird auf Augenhöhe gearbeitet
Unternehmen bleibt seinen Wurzeln treu – Derzeit entsteht das größte Einzelprojekt in der Firmengeschichte
- Die Entscheidung für Palm würde er immer wieder so treffen, sagt Daniel Tahler, frisch ausgelernter Papier-Technologe. Mit dieser Überzeugung ist er nicht allein. Seine rund 300 Kolleginnen und Kollegen am Standort Neukochen sehen das genauso. Denn Palm ist einer der Top-Arbeitgeber auf der Ostalb.
Dort herrscht ein gutes Miteinander, sagt Tahler. „Alle arbeiten stets auf Augenhöhe und unterstützen einander.“Das Unternehmen ist führend in der europäischen Papierindustrie und bietet nicht nur sichere, sondern auch interessante, anspruchsvolle und herausfordernde Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Damit dies so bleibt, baut die Palm-Gruppe auf stetes Wachstum und auf jährliche Investitionen in Millionenhöhe in die Standorte.
Das größte Einzelprojekt in Palms Firmengeschichte, mit einer Gesamtinvestition von 500 Millionen Euro, wird aktuell in Aalen realisiert. Es entsteht die modernste und leistungsfähigste Papiermaschine für Wellpappenrohpapiere. Die 10,90 Meter breite Maschine wird 750 000 Tonnen Papier aus 100 Prozent Altpapier herstellen. Sowohl ökologisch als auch ökonomisch setzt man hier neue Maßstäbe.
Besonderen Wert legt das Unternehmen auf Nachhaltigkeit. Damit setzt Firmenchef Wolfgang Palm, der die Papierfabrik in vierter Generation führt, den Weg seiner Vorfahren konsequent fort. Sein Urgroßvater, der damals 26-jährige Kaufmann Adolf Palm, erwarb 1872 in Neukochen eine mit Wasserkraft betriebene Fabrik zur Herstellung landwirtschaftlicher Eisenprodukte. Schnell rüstete er die Produktion um und produzierte fortan Papier aus Sekundärfasern. Hierfür entdeckte Adolf Palm einen Ausgangsstoff, der schon im alten China zur Papierherstellung genutzt wurde. Die Rede ist von Bastrupfen, günstig erworben aus Rückständen der heimischen Textilindustrie. Mit „prima zäh naturbraunem Bastpapier“als Verpackungsmaterial stellte die junge Firma bereits damals ein innovatives und sehr wettbewerbsfähiges Produkt her.
Waren es 1876 jährlich noch 220 Tonnen Papier, so produziert die Palm-Gruppe heute in allen Werken zusammen im gleichen Zeitraum über zwei Millionen Tonnen Papier, das vollständig aus Altpapier hergestellt wird. Auch daran zeigt sich, dass das Thema Nachhaltigkeit unabdingbarer
Bestandteil der Unternehmensphilosophie ist. Die Produktion läuft an 365 Tagen im Jahr ununterbrochen. Allein mit dem Papier, das an 19 Tagen in Aalen erzeugt wird, könnte man die Weltkugel am Äquator einmal umwickeln.
Trotz aller Zukäufe und Erweiterungen ist das Unternehmen seinen Werten als Familienunternehmen mit traditionellen Wurzeln treu geblieben. Hierfür steht Firmenchef Wolfgang Palm persönlich. Ihm ist wichtig: „Unsere Unternehmenskultur ist durch Ehrlichkeit und Offenheit geprägt. Durch flache Hierarchien arbeiten wir mit viel Gestaltungsfreiheit und einer hohen Verantwortung an jedem Arbeitsplatz. Gemeinsam Erfolge erzielen in einem starken Team sichert unseren Vorsprung!“
Die Papierfabrik ist ein verlässlicher Arbeitgeber und eine berechenbare Größe in der Region. Kurzarbeit ist aus Tradition unbekannt. Der Personalstand wird unabhängig von konjunkturellen Schwankungen stets konstant gehalten.
Der Ausbildung neuer Fachkräfte wird ein hoher Stellenwert eingeräumt. In allen Werken zusammen werden 190 junge Leute ausgebildet. Einer, der diese Ausbildung gerade durchlaufen hat, ist Daniel Tahler. Als Stoffzentralenführer ist er nun verantwortlich für die Beschickung der Papiermaschinen mit Altpapier, dem Rohstoff also, aus dem bei Palm zu 100 Prozent neues Papier produziert wird. „Die Ausbildung zum Papiertechnologen“, sagt er, „ist abwechslungsreich und verantwortungsvoll.“ sagt Kathrin Fuhrmann.
Bei den Papiertechnologen erfolgt die theoretische Ausbildung in drei mehrwöchigen Blöcken pro Jahr an der Papiermacherschule in Gernsbach im Schwarzwald. Die moderne Schule ist als Internat ausgebaut und bietet neben der freien Unterkunft eine kostenlose Vollverpflegung. Ein Vorteil dabei ist, dass die angehenden Papiertechnologen sich so in diesen Wochen voll und ganz auf die Schule konzentrieren können. Über den Ausbildungsplan hinaus können sie den Kran- und den Gabelstaplerführerschein erwerben. Auch besteht die Möglichkeit der Mitarbeit im Produktionsbetrieb,
mit der schon während der Ausbildung die Vergütung aufgebessert werden kann.
Verena Pult absolviert eine Ausbildung zur Industriekauffrau. „Am besten gefällt mir“, erzählt sie, „dass mein Beruf sehr abwechslungsreich ist. Ich lerne, wie ein Unternehmen funktioniert und bekomme Einblicke in alle Abteilungen. Dass ich mit einbezogen werde und als Person geschätzt bin, ist für mich motivierend und wichtig!“
Kathrin Fuhrmann, Industriekauffrau im zweiten Lehrjahr, beschreibt es so: „Durch meine Ausbildung habe ich die Möglichkeit, viel über Produktion, Vermarktung und Handel zu lernen. Verschiedene Einsatzgebiete im Unternehmen bieten mir die Möglichkeit, mir mehr Wissen anzueignen, Erfahrungen zu sammeln und so meinen Horizont immer mehr zu erweitern!“
Seit letztem Jahr werden in Aalen neben Industriekaufleuten und Papiertechnologen auch Elektroniker und Industriemechaniker ausgebildet. Die angehenden Industriekaufleute besuchen eineinhalb Tage pro Woche die Berufsschule in Aalen. Die restliche Zeit arbeiten sie im Unternehmen, wo sie das in der Schule erworbene theoretische Wissen in der Praxis anwenden und ergänzen können. Zudem ermöglicht das Unternehmen ihnen die Teilnahme an Schulungen bei der Industrieund Handelskammer (IHK). Außerdem unterstützt Palm beispielsweise einen von der Schule angebotenen dreiwöchigen England-Aufenthalt, bei dem die Industriekaufleute ihre Sprachkenntnisse verbessern und Erfahrungen sammeln können.
Die Elektroniker und die Industriemechaniker absolvieren den Großteil des ersten Ausbildungsjahres im neuen Bildungszentrum der IHK in Aalen. Die weitere Ausbildung erfolgt direkt im Unternehmen. Der Berufsschulunterricht findet an der Technischen Schule in Aalen statt. Nicht zuletzt durch die Einbindung der IHK im ersten Ausbildungsjahr macht das Unternehmen nach eigenen Angaben deutlich, welch hohen Stellenwert die Ausbildung bei Palm einnimmt und welch hohe Qualität gewährleistet ist. Auch strebt die Papierfabrik Palm nach Beendigung der Ausbildung traditionell die Übernahme aller Auszubildenden in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis an. Ihnen wird die Möglichkeit gegeben, sich im Unternehmen weiterzuentwickeln, also beispielsweise mit finanzieller Unterstützung der Firma die Fortbildung zum Meister zu absolvieren. Daneben wird auch ein Studium zum Bachelor oder Master Papiertechnik oder im kaufmännischen Bereich gefördert.
„Die Verpackungsbranche“, sagt Firmenchef Palm, „ist krisenunabhängig, vielseitig und dynamisch. Denn verpackt wird, solange konsumiert wird – ob Lebensmittel. Kleidung, Bücher und Mobiltelefone, Hobbyartikel, Maschinen und Anlagen, Ersatzteile, Schaltschränke oder Medizintechnik.“
„Durch meine Ausbildung habe ich die Möglichkeit, viel über Produktion, Vermarktung und Handel zu lernen“,
„Die Verpackungsbranche, ist krisenunabhängig, vielseitig und dynamisch“,
sagt Wolfgang Palm.