Frankfurt steht im Halbfinale
Die Eintracht schlägt Werder Bremen mit 2:0
(dpa) - Eintracht Frankfurt ist zum 14. Mal ins Halbfinale des DFB-Pokals gestürmt und hat Werder Bremen den nächsten sportlichen Tiefschlag versetzt. Ein glücklicher Handelfmeter nach Videobeweis, den André Silva (45.+6) zur Führung verwandelte, ebnete dem hessischen Bundesligisten den Weg zum 2:0 (1:0)Sieg. Daichi Kamada (60.) sorgte für die Entscheidung. Während die Eintracht dank des Erfolges vor 51 500 Zuschauern weiter vom sechsten PokalTriumph träumen darf, können sich die Bremer nun ganz auf den Bundesliga-Abstiegskampf konzentrieren.
Im Halbfinale muss Frankfurt aber auf Leistungsträger Filip Kostic verzichten, der in der Nachspielzeit noch die Rote Karte wegen groben Foulspiels an Ömer Toprak (90.+1) sah. Toprak musste verletzt vom Feld.
Schlüsselszene des Spiels war der Handelfmeter für die Gastgeber vor der Pause. Bei einem Kopfball-Duell mit Timothy Chandler sprang der Ball Ludwig Augustinsson an die Hand, Schiedsrichter Felix Zwayer wertete die Aktion nach Videostudium als strafbar. Eine harte Entscheidung, die Werder-Trainer Florian Kohfeldt in Rage versetzte und auch eine Gelbe Karte einbrachte.
Die Bremer waren ohnehin schon verärgert nach Frankfurt gereist, nachdem das für vergangenen Sonntag angesetzte Bundesligaspiel zwischen Werder und Frankfurt abgesagt worden war. Hintergrund war die vorherige Verlegung des Frankfurter Europa-League-Spiels in Salzburg wegen eines Orkans. „Aus meiner Sicht ist jetzt ein Wettbewerbsnachteil der einen Mannschaft zum Nachteil einer anderen geworden“, sagte Bremens Geschäftsführer Frank Baumann.
Ein Aufreger waren auch die FanProteste gegen DFB und DFL. „Unser Fußball durch euch verkauft, euer Dialog nur Schall und Rauch“oder „Die Funktionäre sind das hässliche Gesicht des Fußballs, nicht die Fans“, war auf Bannern in der Eintracht-Kurve zu lesen. Und eine Koketterie mit den Beleidigungen gegen den Mäzen der TSG Hoffenheim: „Dietmar Hopp, du Sohn einer Mutter.“
Fußball gespielt wurde auch, allerdings hielt sich der Unterhaltungswert lange in Grenzen. Beide kämpften verbissen um jeden Zentimeter. Werder hinterließ nicht den Eindruck eines Absteigers. Aus einer starken Defensive suchte Bremen seine Chancen und hatte auch welche durch Davie Selke (35.) und Maximilian Eggestein (42.). Frankfurts Keeper Kevin Trapp war aber zur Stelle. Auf der Gegenseite sorgten Silva (11.) und Martin Hinteregger (32.) für Gefahr – ehe Frankfurt dank Elfmeter in Front ging.