Veranstalter sagen Kapfenburgmesse ab
Die große Leistungsschau fällt wegen der Corona-Krise aus.
- Nach der Leistungsschau Unterschneidheim hat es nun die nächste Großveranstaltung in der Region getroffen. Wegen des Coronavirus ist die Kapfenburgmesse in Westhausen abgesagt worden. Damit folgen die Veranstalter einer Empfehlung des Landratsamts Ostalbkreis. Die Schau hätte am 25. und 26. April mit rund 70 Ausstellern aus Westhausen und Lauchheim stattfinden sollen und wird im Schnitt von mehr als 10 000 Menschen besucht.
Gerd Rothenbacher, Vorsitzender der ausrichtenden Kapfenburgmesse GbR, ist von Westhausens Bürgermeister Markus Knoblauch über die Empfehlung, die der Verwaltungschef mitträgt, per E-Mail informiert worden. Die Bedenken des Landratsamts und des Rathauses zielen auf die zahlreichen anonymen Gespräche ab, die es auf einer Leistungsschau gebe. Die zur Eindämmung des Virus nötige Rückverfolgbarkeit der Kontaktpersonen könne so nicht gewährleistet werden. Zudem sei die Messe keine „überlebensnotwendige“Veranstaltung für die teilnehmenden Aussteller, heißt es in dem Schreiben weiter.
Bei dieser Mail handelt es sich lediglich um einen Ratschlag. Das Landratsamt hatte jüngst angekündigt, keine Veranstaltungen selbstständig absagen zu wollen. Also lag die Entscheidung bei Rothenbacher und seinem Stellvertreter Ott. So traf sich das Führungsduo der Messe am Donnerstagvormittag, um über die Empfehlung zu beraten. Am Abend hätte eine Ausstellerveranstaltung stattfinden sollen.
Man habe den Sachverhalt in wenigen Minuten besprochen, erzählt Ott. Ihm und Rothenbacher sei die Entscheidung durch den Brief allerdings etwas abgenommen worden. „Wenn das Landratsamt eine Empfehlung ausspricht, wäre es töricht, wenn man diese ausschlägt“, sagt er. Ohne das Feedback des Landratsamts hätten Ott und Rothenbacher das Thema Coronavirus während der Ausstellerveranstaltung mit sämtlichen Beteiligten besprochen. Hätten 20 bis 30 Prozent dagegen gestimmt, hätte man das sehr ernst genommen und sich wahrscheinlich dafür ausgesprochen, die Messe abzusagen, betont Ott. Mit der Unterschneidheimer Entscheidung hätte das allerdings nichts zu tun gehabt. „Die haben bei uns keine Dynamik ausgelöst, da unsere Veranstaltung erst Ende April stattgefunden hätte“, so Ott weiter.
Die Veranstaltung nicht stattfinden zu lassen, sehen beide Männer nicht nur unter einem gesundheitlichen Aspekt. Es sei kontraproduktiv, wenn man eine Schau mit lauter Lücken habe, weil zahlreiche Aussteller nicht gekommen wären. Genauso schlimm wäre es, wenn nur die Hälfte der üblichen Besucher kämen, findet Rothenbacher.
Die sofortige Absage der Kapfenburgmesse hat zudem finanzielle Gründe. Man beende die Sache lieber jetzt, bevor weitere Kosten entstünden. Man wisse einfach nicht, wie sich der Coronavirus entwickle, betont Rothenbacher. Es sei allerdings schon viel Geld, Zeit und Aufwand in die Veranstaltung geflossen. Darauf könne man aufbauen, wenn man die Schau nachhole.
Ob die Messe bereits im kommenden Jahr stattfinden könne oder ob man den dreijährigen Turnus beibehalten wolle, konnten beide noch nicht sagen. Sicher ist sich Rothenbacher, dass der Landkreis wie auch die Gemeinden Lauchheim und Westhausen ihnen bei den bereits entstandenen Kosten entgegenkommen werden. Das sei die beste Unterstützung, die man sich wünsche könne. Da sind sich Klaus Ott und Gerd Rothenbacher einig.
„Es trifft uns hart. Wir haben uns sehr auf die Messe gefreut“, sagt Westhausens Bürgermeister Markus Knoblauch. Dennoch hält er die Absage für die absolut richtige Entscheidung. „Sicherheit geht vor“, ergänzt der Rathauschef. Vor der Entscheidung habe man sich die Einschätzung des Landratsamts eingeholt, wo man davon ausgehe, „dass noch sechs Wochen lang die Zahlen steigen werden“. Bürgermeister Knobloch: „Die Messe fällt in diesen Zeitraum.“