Der Körper sagt: Aufhören
Fritz Dopfer, vor Beinbruch und Rückenproblemen ein Techniker von Format, beendet seine Skikarriere
MÜNCHEN (SID/dpa) - Fritz Dopfer gewann WM-Silber im Slalom, er trieb seinen Teamkollegen Felix Neureuther über Jahre zu Höchstleistungen – doch jetzt ist Schluss. Ein Jahr nach Neureuther verliert der Deutsche Skiverband (DSV) einen weiteren früheren Leistungsträger, der Garmischer beendet nach zuletzt schweren Jahren seine Karriere. „Ich habe sehr oft und sehr hart gekämpft, um nach meinen Verletzungen wieder Rennen fahren zu können“, sagte der 32-Jährige. „In den letzten Monaten ist mir jedoch klar geworden, dass mir mein Körper es nicht mehr erlaubt, den Sport mit der letzten Konsequenz ausüben zu können.“
In Dopfer verliere der DSV einen „hervorragenden Rennfahrer“, sagte DSV-Sportdirektor Wolfgang Maier: „Er war eine tragende Säule der Mannschaft, ehe er durch eine schwere Verletzung zurückgeworfen wurde.“Der DSV bedaure den Abschied Dopfers und werde „alles daran setzen, um ihn auch zukünftig in unseren Reihen zu wissen“.
Dieses Angebot dürfte der Mann vom SC Garmisch annehmen. „Skifahren ist meine große Leidenschaft, und dafür schlägt mein Herz. Daher würde es mich freuen, wenn ich weiterhin in der alpinen Rennszene wirken könnte“, sagte Dopfer, der einen Master-Abschluss in BWL und einen in Immobilienmanagement hat.
Der gebürtige Innsbrucker wechselte 2007 aus Österreich zum DSV und stand im Weltcup neunmal auf dem Podium. Im WM-Teamwettbewerb 2013 führte der akribische, bisweilen verkopfte Arbeiter die Mannschaft zu Bronze, bei Olympia 2014 in Sotschi verpasste er eine Medaille als Vierter knapp. WM-Rang zwei vor Neureuther 2015 in Vail war sein größter Erfolg. Verwehrt blieb ihm allein ein Weltcup-Sieg: Im Torlauf von Adelboden 2015 etwa fehlten ihm nur zwei Hundertstelsekunden zum obersten Platz auf dem Treppchen.
Seine schwärzeste Sportlerstunde erlebte Fritz Dopfer im November 2016, als er sich bei einem schweren Trainingssturz einen Schien- und Wadenbeinbruch zuzog, von dem er sich nur sehr langsam erholte. Zuletzt verhinderten andauernde Rückenprobleme seine Rückkehr in die Weltspitze. „Da das aber immer mein Anspruch war, ist die Zeit nun gekommen, aufzuhören und sich neuen Aufgaben zu widmen“, sagte er.