Betreiber des „Suriu“wollen sich durchbeißen
Das neu eröffnete Lokal am Ellwanger Marktplatz setzt auf sardische Spezialitäten
- Seit dem vergangenen Wochenende hat das Restaurant „Suriu“im ehemaligen Polizeirevier am Ellwanger Marktplatz geöffnet. Die Betreiberfamilie hat sich auf sardische Gerichte spezialisiert. Daneben ist Abwechslung Trumpf: Die Karte ist überschaubar, dafür soll aber immer wieder durchgewechselt werden. Die Resonanz am Eröffnungswochenende war nach Angaben der Wirtsleute sehr gut, nun sorgt allerdings das Coronavirus für ein großes Fragezeichen. Die Betreiberfamilie hat sich jedenfalls fest vorgenommen, sich durchzubeißen.
Das „Suriu“, das am vergangenen Wochenende eröffnet hat, ist ein reiner Familienbetrieb. Mutter Jana Lovasova ist die Besitzerin, Tochter Luzia ist für den Service zuständig. Luzias Ehemann, der Küchenchef, ist Sarde und für die kulinarische Ausrichtung des Lokals verantwortlich. Die sardische Küche ist stark durch Fischgerichte geprägt. Daneben gibt es Spezialitäten wie Malloreddus, eine muschelförmige sardische PastaVariante, die mit einem Salsiccia-Ragout gereicht wird. Wie Luzia Lovasova verrät, ist für die sardische Küche typisch, dass sie auf den Pecorino-Käse zurückgreift anstatt auf Parmesan oder Grana Padano. Bottarga,
eine Art Kaviar, der aus Meeräschenrogen gewonnen wird, ist eine weitere Spezialität, ebenso Milchspanferkel, das im „Suriu“auf Vorbestellung zubereitet wird.
„Wir wollen uns etwas abheben von anderen italienischen Lokalen“, erklärt Luzia Lovasova. Deshalb ist die Karte vergleichsweise überschaubar. Sie umfasst jeweils vier Vorspeisen, vier Nudelgerichte, vier Fisch- oder Fleischspeisen sowie vier Desserts sowie mehrere Salate. Dafür soll die Karte immer wieder durchgewechselt werden. Alles werde frisch zubereitet, versichert Luzia Lovasova. Pizza gibt es auch. Die ist vor allem für Kinder gedacht. Und wer möchte, kann auch ein Schnitzel bestellen. Es gibt auch Mittagstisch. Die Gäste können hier aus vier Tagesgerichten auswählen. Zusammen mit einem Salat, einem Glas Wasser und Kaffee kostet das Mittagsmenü 9,90 Euro.
Dass ein Restaurant oder ein Café in das alte Polizeirevier einziehen würde, hatte sich im letzten Sommer abgezeichnet. Dass es aber doch bis März dauern würde, habe unter anderem an der komplizieren Bausubstanz gelegen, erzählt Luzia Lovasova den „Ipf- und Jagt-Zeitung/Aalener Nachrichten“. In dem barocken Gebäude sei nie eine Gastronomie untergebracht gewesen, deshalb habe man alle Leitungen in dem Haus anpassen müssen. Zudem hatte es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude gehandelt, was ebenfalls zu Problemen geführt habe. Das „Suriu“hat nun drei Räume: Eine Art Lounge mit Sofas im Eingangsbereich für Gäste, die in erster Linie etwas trinken oder einen Kaffee genießen wollen, und zwei weitere Gasträume.
Wegen der Corona-bedingten Auflagen für Speisegaststätten bietet das Lokal derzeit rund 30 Plätze. Wegen der Coronavirus-Epidemie steht hinter der Zukunft des „Siriu“auch ein Fragezeichen, nachdem es gerade erst eröffnet hat. „Wir werden offen sein, solange es erlaubt ist“, sagt Luzia Lovasova. Und falls auch die Speisegaststätten schließen müssten, gebe es immer noch einen Plan B, nämlich Gerichte zum Abholen anzubieten oder einen Lieferservice einzurichten. „Unser Vorteil ist, dass wir eine Familie sind“, gibt sich Lovasova kämpferisch. „Irgendwie werden wir uns durchbeißen.“