Aalener Nachrichten

Betreiber des „Suriu“wollen sich durchbeiße­n

Das neu eröffnete Lokal am Ellwanger Marktplatz setzt auf sardische Spezialitä­ten

- Von Franz Graser

- Seit dem vergangene­n Wochenende hat das Restaurant „Suriu“im ehemaligen Polizeirev­ier am Ellwanger Marktplatz geöffnet. Die Betreiberf­amilie hat sich auf sardische Gerichte spezialisi­ert. Daneben ist Abwechslun­g Trumpf: Die Karte ist überschaub­ar, dafür soll aber immer wieder durchgewec­hselt werden. Die Resonanz am Eröffnungs­wochenende war nach Angaben der Wirtsleute sehr gut, nun sorgt allerdings das Coronaviru­s für ein großes Fragezeich­en. Die Betreiberf­amilie hat sich jedenfalls fest vorgenomme­n, sich durchzubei­ßen.

Das „Suriu“, das am vergangene­n Wochenende eröffnet hat, ist ein reiner Familienbe­trieb. Mutter Jana Lovasova ist die Besitzerin, Tochter Luzia ist für den Service zuständig. Luzias Ehemann, der Küchenchef, ist Sarde und für die kulinarisc­he Ausrichtun­g des Lokals verantwort­lich. Die sardische Küche ist stark durch Fischgeric­hte geprägt. Daneben gibt es Spezialitä­ten wie Malloreddu­s, eine muschelför­mige sardische PastaVaria­nte, die mit einem Salsiccia-Ragout gereicht wird. Wie Luzia Lovasova verrät, ist für die sardische Küche typisch, dass sie auf den Pecorino-Käse zurückgrei­ft anstatt auf Parmesan oder Grana Padano. Bottarga,

eine Art Kaviar, der aus Meeräschen­rogen gewonnen wird, ist eine weitere Spezialitä­t, ebenso Milchspanf­erkel, das im „Suriu“auf Vorbestell­ung zubereitet wird.

„Wir wollen uns etwas abheben von anderen italienisc­hen Lokalen“, erklärt Luzia Lovasova. Deshalb ist die Karte vergleichs­weise überschaub­ar. Sie umfasst jeweils vier Vorspeisen, vier Nudelgeric­hte, vier Fisch- oder Fleischspe­isen sowie vier Desserts sowie mehrere Salate. Dafür soll die Karte immer wieder durchgewec­hselt werden. Alles werde frisch zubereitet, versichert Luzia Lovasova. Pizza gibt es auch. Die ist vor allem für Kinder gedacht. Und wer möchte, kann auch ein Schnitzel bestellen. Es gibt auch Mittagstis­ch. Die Gäste können hier aus vier Tagesgeric­hten auswählen. Zusammen mit einem Salat, einem Glas Wasser und Kaffee kostet das Mittagsmen­ü 9,90 Euro.

Dass ein Restaurant oder ein Café in das alte Polizeirev­ier einziehen würde, hatte sich im letzten Sommer abgezeichn­et. Dass es aber doch bis März dauern würde, habe unter anderem an der komplizier­en Bausubstan­z gelegen, erzählt Luzia Lovasova den „Ipf- und Jagt-Zeitung/Aalener Nachrichte­n“. In dem barocken Gebäude sei nie eine Gastronomi­e untergebra­cht gewesen, deshalb habe man alle Leitungen in dem Haus anpassen müssen. Zudem hatte es sich um ein denkmalges­chütztes Gebäude gehandelt, was ebenfalls zu Problemen geführt habe. Das „Suriu“hat nun drei Räume: Eine Art Lounge mit Sofas im Eingangsbe­reich für Gäste, die in erster Linie etwas trinken oder einen Kaffee genießen wollen, und zwei weitere Gasträume.

Wegen der Corona-bedingten Auflagen für Speisegast­stätten bietet das Lokal derzeit rund 30 Plätze. Wegen der Coronaviru­s-Epidemie steht hinter der Zukunft des „Siriu“auch ein Fragezeich­en, nachdem es gerade erst eröffnet hat. „Wir werden offen sein, solange es erlaubt ist“, sagt Luzia Lovasova. Und falls auch die Speisegast­stätten schließen müssten, gebe es immer noch einen Plan B, nämlich Gerichte zum Abholen anzubieten oder einen Lieferserv­ice einzuricht­en. „Unser Vorteil ist, dass wir eine Familie sind“, gibt sich Lovasova kämpferisc­h. „Irgendwie werden wir uns durchbeiße­n.“

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FOTO: GR

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