Die Begegnung mit Thomas Schiela muss warten
Die aktuelle Ausstellung des Ellwanger Kunstvereins ist vorläufig geschlossen
- Das Coronavirus legt auch den Kunstverein Ellwangen lahm. Auf Empfehlung der Stadtverwaltung hat dessen Vorsitzender Roland Hasenmüller die Ausstellung mit Arbeiten des Xantener Künstlers Thomas Schiela bis auf Weiteres geschlossen. Unaufgeregt, aber konsequent und verantwortungsbewusst. Ob es in einigen Wochen eine Vernissage geben wird und Besucher in den Genuss einer Begegnung mit Schielas Werken kommen, vermag im Moment niemand vorherzusagen.
Die Schließung ist umso bedauerlicher, als diese außergewöhnliche Ausstellung wie gemacht ist für die großzügigen Räume des Kunstvereins im Ellwanger Schloss. Thomas Schiela beeindruckt und fasziniert mit geradezu monumentalen Formaten. Der Künstler füllt seine Leinwände konzentriert und diszipliniert Tag für Tag. Das Bild „Cham, 1-13“ist 2,10 Meter hoch und 2,60 Meter lang und dokumentiert das sprießende Grün auf den Stufen einer vietnamesischen Tempelanlage. Schiela macht die bemoosten, treppenförmig ansteigenden Stufen mit dem frischen Grün zum visuellen Ereignis. Man kann dem floralen Wachstum förmlich zuschauen, Grashalm für Grashalm, so lebendig und detailreich ist es malerisch in Szene gesetzt.
Ob naturverbunden wie die 2019 entstandenen Hagebutten-Impressionen, auf einer Wiese lässig hingegossene junge Leute in einer Pause des Moers-Festivals oder der Blick von oben auf das nächtlich glitzernde Las Vegas mit Zwei-SekundenMetamorphose: immer nimmt Schiela den Betrachter mit auf eine Reise, die den Horizont weitet.
Bleibt zu hoffen, dass viele Freunde der Kunst dieser Einladung doch noch folgen können.