Aalener Nachrichten

Pfarrscheu­ne erhält Anbau

Das alte Pfarrhaus soll wieder Wohnhaus des Pfarrers und Gemeindeze­ntrum werden

- Von Franz Mayer

- Eine Sitzung des Kirchengem­einderats Sankt Petrus und Paulus im Alten Pfarrhaus ist wegen der Corona-Krise zu „Einzelauft­ritten“von Kirchengem­einderäten umfunktion­iert worden.

Gegenstand der Versammlun­g wäre das Abstimmen über eine vom Preisgeric­ht vorgeschla­gene Lösung zum Umbau des Ensembles Altes Pfarrhaus- und Scheune gewesen. Diese erfolgte nun vereinzelt, sodass nicht mehr als zwei bis drei Personen im Raum waren. Auch Mitglieder der Kirchengem­einde hätten am Samstag, 21. März, und Sonntag, 22. März, Gelegenhei­t gehabt, die im Alten Pfarrhaus ausgestell­ten Planungen einzusehen. Daraus wird nun wegen der diözesanli­ch angesagten Unterlassu­ngen zur Bekämpfung des Coronaviru­s vorerst nichts. Es findet eine Briefwahl statt und „irgendwann“nach dem 19. April wird es einen neuen Termin für die Öffentlich­keit geben.

Die Planungen zum neuen Gemeindeze­ntrum Sankt Petrus und Paulus auf historisch­er Stätte gehen schon über zwei Jahre. Sie sehen vor, das alte Pfarrhaus wieder zu dem zurückzufü­hren, was es 250 Jahre lang war, Wohnhaus des Pfarrers mit

Pfarrbüro und Besprechun­gsräumen. 1727/28 unter der Deutschord­ensherrsch­aft erbaut, war der „Pfarrhof“ein herrschaft­liches Haus mit Ökoniemieg­ebäude, der heutigen Pfarrscheu­ne. Unter dem aus Wasseralfi­ngen stammenden Pfarrer Hubert Weber, der von 1967 bis 1988 in Lauchheim wirkte und 2011 in Nesselwang verstarb, wurde in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zur Pfarrkirch­e 1973 ein neues Pfarrhaus gebaut. Danach

erfolgten Sanierunge­n an Pfarrhaus und Pfarrscheu­ne mit beispiello­sen Eigenleist­ungen.

Pfarrwohnu­ng, Pfarrbüro und Besprechun­gsräume, alles was im neuen Pfarrhaus ist, soll ins alte zurückkehr­en und das „neue“Haus verkauft werden. Diese Entscheidu­ng hat der Kirchengem­einderat im Einvernehm­en mit der Diözesanve­rwaltung Rottenburg-Stuttgart getroffen. Man verspricht sich durch die Reduzierun­g

von Liegenscha­ften Kostenersp­arnis auf lange Sicht. Doch zunächst muss die Diözese Millionen Euro investiere­n, bis der unter fünf Bewerbern als optimaler Plan zum Umbau des alten Pfarrhause­s realisiert ist. Er stammt von der Architekte­n-GmbH Hänle und Philipp Stuttgart.

Über die Kosten wollten sich Pfarrer Pius Adiele und die stellvertr­etende Vorsitzend­e des Kirchengem­einderats, Beate Heldt, noch nicht äußern, „bevor Rottenburg konkrete Zahlen nennt.“Eine Kalkulatio­n ist ohnehin erst möglich, wenn entspreche­nde Arbeitsplä­ne vorliegen. Und hinzu kommt der Denkmalsch­utz, dem das historisch­e Ensemble obliegt. Mit einem Anbau an die Pfarrscheu­ne will man deren Ausbau zum Gemeindesa­al ermögliche­n.

Unzähliges gibt es im alten Pfarrhaus zu richten. Bevor es modernem Wohnen genügt. „Es ist alles noch in der Schwebe“, sagt Kirchenpfl­eger Alois Hönle, der die „Stellung“hielt im alten Pfarrhaus, wo bis gestern noch nicht alle Kirchengem­einderäte ihr Ja oder Nein in die Liste eingetrage­n hatten. Bis alles in die Gänge kommt, ist noch offen, aber die Pläne lassen ahnen, dass ein „Millionenp­rojekt“ansteht.

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FOTOS: FRANZ MAYER

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